Die Indianapolis Colts und die Chicago Bears werden sich im "Superbowl XLI" gegenüberstehen.
Für Indianapolis war es ein historisches Ereignis, für Chicago ein Erfolgserlebnis, das es zuletzt vor 21 Jahren gegeben hatte. Die Colts und die Bears haben am Sonntag den Einzug in die "Superbowl XLI" geschafft und kämpfen am 4. Februar in Miami um die Krone in der National Football League (NFL).
Die Indianapolis Colts stehen nach dem 38:34-Heimsieg im prestigeträchtigen Duell gegen die New England Patriots erstmals in der Klub-Geschichte im Finale. Die Chicago Bears, die die New Orleans Saints - ebenfalls zu Hause - mit 39:14 besiegten, waren 1986 zum bisher letzten Mal beim großen Showdown dabei und gewannen damals den Titel.
Aufholjagd
"Dass wir dieses Spiel noch umgedreht haben, ist
unglaublich. Wir lagen so weit zurück. Aber in der zweiten Hälfte haben wir
grandios gespielt und jetzt endlich die Superbowl erreicht", jubelte
Colts-Quarterback Peyton Manning. Der 30-Jährige saß eine Minute vor Schluss
auf der Bank, hatte seine Hände zum Gebet gefaltet und den Kopf stur nach
unten gerichtet: Er konnte nicht mehr hinsehen.
Runningback Joseph Addai hatte soeben mit einem Touchdown das 38:34 erzielt und Indianapolis erstmals in Führung gebracht. Doch noch fehlten Manning und seinen Colts, die nach knapp 20 Minuten schon mit 3:21 zurückgelegen waren, 60 Sekunden zum Glück. Denn die Patriots, die Indianapolis 2004 und 2005 auf dem Weg zu ihren Superbowl-Triumphen aus den Playoffs warfen, hatten Ballbesitz.
Brady versagt
Tom Brady, der mit 12:1-Siegen die beste
Playoff-Bilanz aller Quarterbacks in der NFL-Geschichte hat, machte sich mit
seinen Patriots bereit zum letzten Angriff. Doch diesmal verließ ihn die
Präzision. Marlin Jackson fing Bradys Versuch 18 Sekunden vor dem Ende ab,
Indianapolis war in Ballbesitz und im Finale.
Manning vor Premiere
Manning, der seit Jahren zu den besten
Quarterbacks der Liga gehört, aber immer in den Playoffs gescheitert war,
hat nun die Chance auf seinen ersten Titel. Colts-Coach Tony Dungy meinte:
"Ich bin so stolz auf mein Team. Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir
trotz des 6:21-Rückstands noch eine Chance haben, wenn wir keine Fehler mehr
machen."
Chicago ohne Probleme
Weniger spannend war das zweite Semifinale
zwischen den Chicago Bears und den New Orleans Saints. Bei Minusgraden und
leichtem Schneetreiben entschieden die Gastgeber die Partie zu Beginn des
Schlussviertels für sich, als ihnen bei 18:14 innerhalb von drei Minuten
zwei Touchdonws gelangen.
Saints-Märchen zu Ende
Für die Saints, die erstmals in einem
Halbfinale standen, ist eine Saison voller Sympathien beendet. "Diese
Niederlage wird noch einige Tage wehtun, dann ist es vorbei. Die Schmerzen
in unserer Stadt hingegen werden noch länger anhalten", sagte Saints-Trainer
Sean Payton in Anspielung auf den Hurrikan Katrina, der im Herbst 2005 viele
Teile von New Orleans zerstört hatte.
Im Superbowl stehen sich mit Bears-Trainer Lovie Smith und Colts-Coach Tony Dungy zwei Freunde gegenüber. Und beide werden am 4. Februar in Miami NFL-Geschichte schreiben. Denn noch nie zuvor hat ein dunkelhäutiger Trainer ein Team zum Superbowl geführt.
Ergebnisse der Conference-Finals
Indianapolis Colts - New England
Patriots 38:34
Chicago Bears - New Orleans Saints 39:14