Wegen WM-Ausschluss

IOC verteidigt "männliche Boxerin"

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Das Internationale Olympische Komitee hat sich am Dienstag gegen die angekündigten Klagen des umstrittenen Box-Verbandes IBA gewehrt.  

Den im Zentrum stehenden Ausschluss zweier Boxerinnen bei der IBA bezeichnete das IOC als "willkürlich" und sah darin "ein weiteres Beispiel für die Kampagne der IBA gegen das IOC". US-Präsident Donald Trump drohte indes vor den Olympischen Spielen in Los Angeles 2028 mit einem Einreise-Stopp für Transgender-Athleten und -Athletinnen.

"Wenn Sie ins Land kommen und behaupten, Sie seien eine Frau, aber Sie sind ein Mann, der hier gegen Frauen antritt, werden wir das auf Betrug überprüfen", sagte ein Mitglied der Trump-Administration gegenüber Medienvertretern. Trump hatte bereits vorher angedeutet, dass er bereit wäre, einzugreifen, nicht zuletzt durch die Verweigerung von Einreisevisa. Ein solcher Ansatz wird wahrscheinlich zu Reibungen mit dem IOC führen. Trumps Anordnung wird beim Nachfolger von IOC-Präsident Thomas Bach wohl in der Prioritätenliste weit oben stehen. Keiner der Kandidaten und auch nicht die Kandidatin, für die im März stattfindende Präsidentschaftswahl, schlagen derzeit ein Verbot von Transgender-Athleten und -Athletinnen bei den Olympischen Spielen vor.

Geschlechterdebatte ausgelöst

Bei den Spielen in Frankreichs Hauptstadt gewannen die Boxerinnen Lin Yu-ting und Imane Khelif in ihren Gewichtsklassen Gold und lösten eine Geschlechterdebatte aus. Beide waren von der IBA zuvor von der WM 2023 nach umstrittenen Geschlechtertests ausgeschlossen worden. Der Verband hatte verglichen mit anderen weiblichen Teilnehmerinnen Wettbewerbsvorteile beider Boxerinnen gesehen. Im Zuge der IBA-Klagen verwies das IOC nochmals darauf, dass beide Boxerinnen keine Transgender-Athletinnen sind: "Sie wurden als Frauen geboren, sind als Frauen aufgewachsen und haben während ihrer gesamten Boxkarriere in der Frauenkategorie gekämpft."

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