Nach Fury-Absage

Manager tobt: "Klitschko in Geiselhaft"

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Fury ließ Rückkampf erneut platzen: Klitschkos Manager spricht Klartext.

Der Brite Tyson Fury hat den am 29. Oktober in Manchester vorgesehenen Kampf gegen den ukrainischen Ex-Champion Wladimir Klitschko zum zweiten Mal platzen lassen. Fury sei aus medizinischen Gründen nicht in der Lage zu kämpfen, sagte sein Manager Mick Hennessy.

Genaue Auskunft zu den gesundheitlichen Problemen des WBA-, WBO- und IBO-Weltmeisters im Schwergewicht gab es nicht. Der US-Fernsehsender ESPN berichtete über nicht näher erklärte mentale Probleme Furys und laut der Korrespondenz beider Lager steht der Boxer "in absehbarer Zukunft nicht zur Verfügung".

"Wladimir ist total enttäuscht", sagte Klitschko-Mananger Bernd Bönte zu "ESPN". "Er wird von diesem Kerl in Geiselhaft gehalten. Er will kämpfen, trainiert. Und jetzt? Der erste Kampf war vor fast einem Jahr." Jetzt seien die Weltverbände gefordert, eine Entscheidung hinsichtlich der Titel zu treffen.

Schon erster Rückkampf geplatzt

"Wir hoffen, dass Wladimir bald wieder kämpfen kann. Aber das liegt nicht in unseren Händen", so Bönte. Falls Fury längere Zeit nicht antritt, können die Weltverbände ihm die Titel wegen Inaktivität aberkennen und als vakant erklären. Hennessy soll an das Klitschko-Lager geschrieben und sein "tiefstes Bedauern" mitgeteilt haben.

Fachärzte hätten festgestellt, Fury sei nicht in der Verfassung, den Rückkampf zu bestreiten. Er müsse "behandelt werden, bevor er in den Ring zurückkehrt". Bereits den ersten Rückkampf-Termin gegen Klitschko am 9. Juli hatte Fury platzen lassen.

Klitschko Fury
© Getty

(c) Getty

Damals gab er eine Knöchelverletzung an. Wenige Tage später war er während der Fußball-EM in Frankreich trinkend und tanzend mit englischen Fans in einer französischen Bar fotografiert worden.

Fury weiter unter Dopingverdacht

Zudem steht Fury unter Dopingverdacht. Im Frühjahr vergangenen Jahres soll er positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet worden sein. Fury bestreitet ein Dopingvergehen. Die britische Anti-Doping-Agentur (UKAD) hat Fury am 4. November zur Anhörung geladen. Beobachter kritisieren, dass das Verfahren ungewöhnlich lange dauert.

Der Brite hatte Klitschko im November vergangenen Jahres in Düsseldorf überraschend durch einen einstimmigen Punktsieg bezwungen. Seither will der 40-Jährige Fury zum Rückkampf zwingen und die Gürtel zurückerobern.

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