Tennis

Melzer gegen Federer chancenlos

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Österreichs Nr. 1 Jürgen Melzer war gegen Roger Federer chancenlos.

Jürgen Melzer hat den Sprung in die Top-10 der Tennis-Weltrangliste vorerst verpasst. Für den Niederösterreicher kam im Viertelfinale des ATP-Masters in Paris gegen den topgesetzten Schweizer Roger Federer am Freitagabend erwartungsgemäß das Aus. Österreichs Nummer eins war im ersten Satz völlig chancenlos und musste sich am Ende nach 1:10 Stunden verdient mit 1:6,6:7(4) geschlagen geben.

Dritte Niederlage im direkten Duell
Es war die dritte Niederlage für Melzer im dritten direkten Duell, auch diesmal gelang ihm kein Satzgewinn gegen die Nummer zwei der Welt. In den vorangegangen beiden Aufeinandertreffen hatte es für den Deutsch-Wagramer in Wimbledon (3:6,2:6,3:6) und bei den US Open (3:6,6:7,3:6/jeweils Achtelfinale) Dreisatz-Niederlagen gesetzt. Melzer verpasste damit auch im fünften Anlauf den Einzug in ein Halbfinale bei Masters-1000-Turnieren.

Federer nutzte nach einem Zu-Null-Aufschlag-Game gleich seine erste Chance zum Break zum 2:0. Beim Stand von 3:0 ließ der Schweizer Ausnahmekönner zwar eine 40:0-Führung ungenützt, verwertete dann aber den vierten Breakball zum 4:0. Melzer konnte zwar zumindest einmal noch seinen Aufschlag durchbringen, kam aber selbst nie auch nur in die Nähe eines Breaks. Nach 20 Minuten verwertete Federer gleich seinen ersten Satzball mit einem Ass zum 6:1.

Im zweiten Durchgang erlebten die Besucher am Paris Center Court, darunter auch Melzers Freundin Mirna Jukic, eine ziemlich ausgeglichene Partie. Melzer machte deutlich weniger unerzwungene Fehler, servierte und spielte besser und hielt die Partie dadurch offen. Beim Stand von 3:3 wehrte Melzer die einzige Breakchance im zweiten Satz ab, deshalb ging es ins Tie-Break.

Mit etwas Glück wäre für den Weltranglistenzwölften dort mehr möglich gewesen, Melzer leistete sich aber beim Stand von 4:4 einen unnötigen Volleyfehler und machte daraufhin keinen Punkt mehr. Für Österreichs Nummer eins ist die äußerst erfolgreiche Einzel-Saison damit zu Ende, im Doppel tritt Melzer aber noch beim ATP-World-Tour-Finale (21. bis 28. November) in London mit seinem deutschen Partner Philipp Petzschner, der dafür rechtzeitig fit geworden ist, an.

Der Weltranglistenzweite Federer schaffte damit im achten Anlauf zum ersten Mal in Paris den Sprung ins Halbfinale und bekommt es nun mit dem Sieger der Begegnung Andy Murray (GBR-3) gegen den Vorjahresfinalisten Gael Monfils (FRA-12) zu tun. Den Grundstein für den Sieg legte er vor allem einmal mehr mit einer herausragenden Aufschlagleistung (18:3-Asse). Der 16-fache Grand-Slam-Sieger hat nach wie vor im gesamten Turnierverlauf nicht nur keinen Satz abgegeben, sondern auch kein einziges Break - in diesem Fall wie auch gegen Richard Gasquet in der 2. Runde auch nicht einmal eine Breakchance - zugelassen.

"Ich bin sehr zufrieden, wie ich gespielt habe", sagte Federer. Es war der 12. Sieg für den Schweizer in Folge, seit Wimbledon hat er eine beeindruckende Bilanz von 33 Siegen und nur 3 Niederlagen aufzuweisen.

Im zweiten Halbfinale kommt es doch etwas überraschend zum Duell Robin Söderling (SWE-5) gegen Michael Llodra (FRA). Der Weltranglistenfünfte Söderling setzte sich gegen den US-Amerikaner Andy Roddick mit 7:5,6:4 durch, der Franzose Llodra, der auch schon Novak Djokovic besiegt hatte, bezwang den als Nummer zehn gesetzten Russen Nikolaj Dawydenko relativ klar mit 7:5,6:1.


 

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Jürgen Melzer - Roger Federer 1:6, 6:7 (4:7)

20.52 Uhr: Matchball Federer. Der Schweizer sichert sich mit einem starken Aufschlag den Sieg.

20.52 Uhr: Dummer Fehler von Melzer 4:5. Nur mehr zwei Punkte bis zur Niederlage.

20.52 Uhr: Durchschnaufen bei Melzer. Er gleicht zum 4:4 aus.

20.51 Uhr: Erstmals geht Federer im Tie-Break in Führung: 4:3.

20:50 Uhr: Sehr ausgeglichenes Tie-Break bisher. Bei 3:3 werden die Seiten gewechselt.

20.49 Uhr: Jetzt auch noch Glück für Federer. Er trifft einen Ball unglücklich, aber der fällt trotzdem ins Feld.

20.49 Uhr: Toller Melzer-Return zum nächsten Mini-Break: 2:1.

20.48 Uhr: Das Tie-Break beginnt mit 2 Mini-Breaks: 1:1.

20.46 Uhr: Nach nur 65 Sekunden ist das Tie-Break fix. Federer gleicht aus.

20.44 Uhr: Melzer behält die Oberhand und sichert sich das 6:5. Das beudetet er hat es immerhin ins Tie-Break geschafft.

20.42 Uhr: Ganz anders die Aufschlagspiele von Jürgen Melzer. Diese sind fast immer hart umkämpft.

20.41 Uhr: Federer lässt sich bei eigenem Aufschlag überhaupt nicht beirren. Locker gleicht er zum 5:5 aus.

20.38 Uhr: Das ging flott. Melzer geht schnell mit 5:4 in Führung.

20.35 Uhr: Federer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er gleicht zum 4:4 aus.

20.34 Uhr: Ungewohntes Bild: Ein billiger Fehler von Federer. Aber er fängt sich schnell wieder.

20.29 Uhr: Aber Melzer fightet. Er sichert sich dieses sehr umkämpfte Game.

20.27 Uhr: Federer treibt Melzer hinter die Grundlinie, zwingt ihn zu einem Fehler. Breakchance für Federer.

20.23 Uhr: Aber Federer serviert weiter stark, gleicht schnell aus zum 3:3.

20.20 Uhr: In diesem Rückhand-Schlag lag jetzt ganz viel Frust. Melzer sichert sich das 3:2.

20.20 Uhr: Melzer beginnt wieder mit sich zu Hadern. Prompt steht es 40:40.

20.19 Uhr: Was für ein Schlag von Federer - zum Zungeschnalzen. Nur mehr 40:30 für Melzer.

20.17 Uhr: Melzer hat sich etwas gefangen. Setzt Federer jetzt seinerseits etwas unter Druck.

20.16 Uhr: Aber ein neuerlicher Fehler von Melzer bringt doch das 2:2.

20.15 Uhr: Wieder ein toller Passierball von Melzer. Nur mehr 30:40 bei Aufschlag Federer.

20.13 Uhr: Beim Seitenwechsel versucht sich Melzer Mut zu machen.

20.11 Uhr: Dennoch sichert sich Melzer das 2:1 im zweiten Satz. Er versucht sich in das Spiel reinzukämpfen.

20.10 Uhr: Melzer kann die Ballwechsel jetzt offen gestalten, macht aber zuviele Eigenfehler.

20.09 Uhr: Federer ist bärenstark bei eigenem Aufschlag. Ganz souverän schafft er den Ausgleich.

20.07 Uhr: Mit einem Ball auf die Linie holt sich Melzer den ersten Punkt im zweiten Satz.

20.06 Uhr: Super Passierschlag von Melzer. So muss es weiter gehen.

20.05 Uhr: Melzer eröffnet den zweiten Satz. Hier muss sich einiges ändern, damit er nicht untergeht.

20.02 Uhr: Mit zwei Assen holt Federer in gerade mal 20 Minuten den ersten Satz. Das ist bisher ein Klassenunterschied.

20.01 Uhr: Endlich! Mit einem As ergattert Melzer den ersten Punkt. "Nur mehr" 1:5.

20.00 Uhr: Federer setzt Melzer sofort unter Druck.

19.59 Uhr: Auch Freundin Mirna schaut gar nicht glücklich drein.

19.57 Uhr: Tennis der allerersten Güte, was Federer hier zeigt. Er führt 5:0, ohne richtig zu Schwitzen.

19.56 Uhr: Federer agiert ganz stark, fast fehlerfrei. Er führt bei eigenem Aufschlag schon mit 30:15.

19.54 Uhr: Melzer wehrt alle drei Breakchancen ab, nur um Federer dann die vierte zu gewehren, die dieser nutzt - 0:4!

19.53 Uhr: Immerhin, die ersten beiden kann er abwehren.

19.53 Uhr: Melzer ist völlig von der Rolle. Er verschlägt einen Volley, drei Breakbälle für Federer.

19.52 Uhr: Wieder ein ganz einfacher Fehler von Melzer - 0:30.

19.51 Uhr: Melzer serviert, gleich wieder ein Fehler. Er wirkt nervös.

19.50 Uhr: Federer bleibt souveräm, zu Null sichert er sich den dritten Punkt.

19.47 Uhr: Das ist bitter. Federer gelingt das Break. Eigentlich ein schlechter Return des Schweizers, Melzer hat den ganzen Platz offen vor sich, aber er schlägt den Ball genau zum Gegner, der sich den Punkt sichert.

19.46 Uhr: Aber Melzer kommt plötzlich aus dem Rhytmus, verschlägt einfach Bälle: Breakchance für Federer.

19.45 Uhr: Melzer serviert gut, geht schnell 30:0 in Führung.

19.45 Uhr: Die ehemalige Nummer 1 der Welt gibt sich keine Blöße. Federer holt sich sein erstes aufschlaggame souverän.

19.43 Uhr: Los gehts! Roger Federer eröffnet den ersten Satz.

19.42 Uhr: Bei einem Sieg würde Jürgen Melzer erstmals die Top 10 erreichen.

19.41 Uhr: Auf der Tribüne natürlich mit dabei: Mirna Jukic, die Freundin von Jürgen Melzer.

19.39 Uhr: Es ist das dritte Duell der beiden Freunde. Die beiden vorigen Duelle, beide im jahr 2010, gewann Federer jeweils souverän.

19.35 Uhr: Vor dem Einschlagen wird ausgelost, wer mit dem Service beginnt. Der Schweizer Roger Federer gewinnt und wird in wenigen Minuten den 1. Satz eröffnen.

19.30 Uhr: Jürger Melzer betritt gefolgt von Roger Federer den Court.

19:22 Uhr: Nach dem Melzer-Spiel folgt in paris noch ein Spiel: Andy Murray gegen Lokalmatador Gaent Monfils.

19.03 Uhr: In wenigen Minuten kommt es zum mit Spannung erwarteten Duell zwischen Tennis-Gigant Roger Federer und Österreichs Nr. 1 Jürgen Melzer.

Gestern: Ein Arbeitssieg In den ersten fünf Games bringt keiner seinen Aufschlag durch. Doch dann stellt Melzer auf 4:2. Ferrer kämpft sich zurück, und es kommt zum spannenden Tiebreak, das Melzer mit 8:6 für sich entscheidet. Im 2. Satz ist Melzer abgemeldet, liegt schnell 0:4 hinten, wirkt saft- und kraftlos. Der Ellbogen schmerzt. ORF-Experte Alex Antonitsch: „Jürgen hat auch leere Augen. Das schaut nicht gut aus!“ Doch unser Tennis-Star kämpft weiter. Im Entscheidungssatz gibt er noch einmal alles. Bei 3:3 und 15:40 wehrt er zwei Breakbälle ab, schafft aber das Break zum 5:3. Nach 2:09 Stunden verwertet er den ersten Matchball zum 7:6, 2:6, 6:3-Sieg.

Nach „Willensleistung“ gegen Federer um Top 10 Melzer-Freundin Mirna Jukic (schwarzes Outfit, rosa Schal) springt in der Spieler-Box auf. Jürgen erleichtert: „Wer glaubt, man schießt die Nr. 7 der Welt einfach so aus der Halle, dem fehlt jeder Bezug zur Realität.“ Er sagt auch: „Es war eine Willensleistung. Ich war am Rande meiner mentalen Möglichkeiten.“

Heute ist noch mehr Wille gefragt. Denn im Viertelfinale schlägt er gegen den großen Roger Federer auf. Gewinnt Melzer, steht er zum ersten Mal in seiner Karriere unter den Top 10. Es wird allerdings verdammt schwer: In den bis­herigen beiden Duellen gegen den Schweizer (Wimbledon-, US-Open-Achtelfinale) heuer hat Melzer keinen Satz gewonnen. Federer, der gestern mit Stepanek (CZE) keine Probleme hatte, ist allerdings vorsichtig: „Das wird kein leichtes Match gegen Jürgen, hat er doch in Shanghai Nadal besiegt ...“

Andy Roddick beendet Melzers Masters-Träume Unabhängig vom Ausgang der Partie: Das Rennen um die 8 Einzel-Startplätze fürs ATP-Masters in London ist seit gestern gelaufen. Als Letzter löste Roddick (USA) mit dem Sieg gegen Gulbis (LAT) sein Ticket. Melzer, als Doppel-Fixstarter in jedem Fall dabei, hofft jetzt, dass er durch eine Absage doch ins Starterfeld rutscht.

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