Österreichs Handballerinnen haben bei der WM den ersten Sieg in der Hauptrunde knapp verpasst. Nach hartem Kampf musste sich das Team von Trainer Herbert Müller Afrikameister Angola in einem spannenden Spiel der zweiten WM-Phase am Freitag in Trondheim mit 25:30 (14:16) geschlagen geben.
Damit rutschte die ÖHB-Equipe in der Hauptrunden-Gruppe 2 mit zwei Punkten hinter Angola auf Platz fünf von sechs zurück. Beste österreichische Werferin war Katarina Pandza mit acht Toren. "Die Enttäuschung ist riesengroß, wir haben lange auf Augenhöhe mitgespielt. Heute tut es richtig weh, dass wir verloren haben", sagte Josephine Huber im ORF niedergeschlagen. Für Müller gab es einen klaren Knackpunkt. "Bei 25:26 in eigener Überzahl fünf Minuten vor Schluss. Letztendlich war es genau dieser Moment, dieses Spiel noch zu drehen. Die Mannschaft hat gefightet und alles gegeben. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben."
Für die Müller-Truppe endet die WM in Dänemark, Norwegen und Schweden am Sonntag (18.00 Uhr) mit dem abschließenden Hauptrundenspiel gegen das favorisierte Slowenien, zuletzt 30:24 gegen Angola siegreich. "Wir wollen alles daran setzen, um doch noch Punkte aus der Hauptrunde mitzunehmen. Wir müssen die Mannschaft jetzt aufbauen und gehen gegen Slowenien noch einmal All-in", sagte der Coach.
Die Begegnung im Spektrum Trondheim begann mit einem Paukenschlag: Angolas Dolores Rosario sah nach nicht einmal zwei Minuten nach einem Gesichtstreffer mit ihrer Hand gegen Pandza die Rote Karte. Nach einer kurzen Verschnaufpause warf die 21-jährige Torjägerin Pandza die ÖHB-Auswahl zu einer 7:5-Führung (14.). Dann überzeugten die physisch überlegenen Afrikanerinnen in der Offensive aber mit wuchtigen Distanzwürfen aus dem Zentrum, der WM-Dauergast erarbeitete sich vor der Halbzeitpause einen kleinen Vorsprung.
Ivancoks starke Leistung reicht nicht
Nach dem Seitenwechsel hielt Torfrau Lena Ivancok ihr Team mit mehreren Paraden im Spiel. In der 34. Minute war die Begegnung beim Stand von 16:16 wieder ausgeglichen. Danach fanden die Österreicherinnen allerdings wieder kein Rezept gegen die Angriffe Angolas. "Die schießen uns tot, wir brauchen eine konzentrierte Abwehrleistung", forderte Müller in einer Ansprache. Das gelang kurz darauf besser, in der 49. Minute gelang wieder der Ausgleich zum 24:24.
In der Schlussphase fehlte Rot-Weiß-Rot aber die nötige Effizienz in der Offensive, minutenlang liefen die Müller-Schützlinge um Sonja Frey einem knappen Rückstand hinterher. Mit dem 24:27 (57.) schwanden die österreichischen Hoffnungen auf einen Punktegewinn, auch Angolas Torfrau Marta Alberto schien unüberwindbar.