Kurzbahn-EM

Österreich hofft auf Dinko Jukic

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Mirna zurückgetreten, Rogan verzichtet: Nur Dino mit Medaillen-Chance.

Fast drei Jahre nach den Langbahn-Europameisterschaften 2008 finden in Eindhoven von Donnerstag bis Sonntag Kontinental-Titelkämpfe der Schwimmer auf der Kurzbahn statt. Das 14-köpfige österreichische Team für die EM auf der 25-m-Bahn ist Dienstagvormittag angereist, einzige reelle OSV-Medaillenhoffnung im "Pieter van den Hoogenband"-Stadion ist Dinko Jukic.

Kleine Chance für Nadarajah
In Abwesenheit von Markus Rogan und nach dem endgültigen sportlichen Rückzug seiner Schwester Mirna Jukic liegt es wohl am 21-Jährigen, dass Österreich bei der 14. EM-Auflage nicht zum dritten Mal nach 1999 in Lissabon und 2006 in Helsinki ohne Podestplatz bleibt. Freilich muss man besonders auf der Kurzbahn auch immer mit Fabienne Nadarajah rechnen, doch zählt die 25-Jährige im Rückensprint nicht zum absoluten Favoritenkreis.

Triple-Chance für Dinko Jukic
Jukic gehört dem hingegen auf drei Strecken an - 200 und 400 m Lagen sowie 200 m Delfin. "Ich hoffe, dass es schon am ersten Tag mit einer Medaille klappt", bezieht sich der Student auf die für den Auftakt-Tag angesetzten 200 m Lagen. "Aber die meisten Chancen rechne ich mir schon über die Delfin aus." Am Samstag steht der 200-m-Bewerb in Jukic' favorisierter Lage an, über die 400 m Lagen geht es am Freitag. Auf dieser Distanz hatte der SC-Austria-Wien-Athlet 2008 in Rijeka den Titel geholt.

Nadarajah hat außer für die 50 m Rücken nur für die 50 m Delfin genannt. "Die Delfin sind gestern im Training nicht sehr gut gegangen", meinte Trainer Robert Michlmayr am Dienstag, und Nadarajah ergänzte: "Auf Rücken fühle ich mich fast immer wohler." 2007 hatte die Wienerin in Debrecen auf dieser Lage Sprint-Bronze geholt. Über ein Antreten bei den für 15. bis 19. Dezember in Dubai angesetzten Weltmeisterschaften will sie anhand des EM-Abschneidens entscheiden.

Qualifizierte Schwimmer verzichten
Ähnlich sieht es Brustlagen-Spezialist Hunor Mate, wie Nadarajah bereits mit einem WM-Limit ausgestattet. Trotz Dubai-Norm haben Birgit Koschischek, David Brandl und Jakub Maly bereits auf eine Reise in die Emirate verzichtet. Fix sind nur die Antreten von Jukic, Markus Rogan, Lisa Zaiser und dem für die EM zu jungen Christian Scherübl. Weitere OSV-Athleten können in Eindhoven aber noch dazukommen, vor allem Martin Spitzer.

Spitzer will erstes Finale
Der Grazer strebt in Eindhoven danach, endlich einmal ein Finale zu erreichen. Die aufsteigende Form spricht dafür, Trainerin Ingrid Flöck rechnet auch fix mit dem WM-Limit. "Zu 100 Prozent", meinte die Steirerin. Mit Uschi Halbreiner traut sie das auch ihrem zweiten OSV-Schützling zu, am ehesten über 200 m Lagen. Spitzer fühlt sich über Delfin derzeit stärker als über Kraul, wird daher am Donnerstag eher die 100 m Delfin dem Kraulsprint vorziehen.

Steinegger frisch aus dem Krankenbett
Jördis Steinegger wird nach einer zweiwöchigen Nebenhöhlen-Erkrankung langsam wieder fit, will über 200 und 400 m Lagen sowie 400 m Kraul zumindest einen Endlauf erreichen. Gesundheitlich leicht angeschlagen ist seit dem Wochenende Zaiser. "Das bekommen wir aber schon hin", äußerte sich ihr Coach Ferdinand Kendl optimistisch. Die 16-jährige Kärntnerin tritt gleich in sechs Bewerben an, mit Hauptaugenmerk auf 100 und 200 m Lagen. Kraulerin Verena Klocker und Delfin-Ass Bernhard Wolf hoffen über 200 m auf die WM-Norm.

EM-Debüt für Brustschwimmerinnen
Für das neue Brustlagen-Duo im Team ist das noch zu hoch gegriffen, denn die 19-jährige Caroline Reitshammer und die 16-jährige Christina Strigl geben jeweils ihr EM-Debüt. Erfahrung sammeln wird da groß geschrieben. Gleiches gilt für Maly, der Lagen-Spezialist war aber immerhin schon im August bei den Olympischen Jugend-Spielen in Singapur dabei. Krauler Marcel Schaufler will sich diesmal über 100 m Lagen beweisen, Brandl seine Kraulform ausspielen.

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