Davis Cup

Österreich zieht ins Play-off ein

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Jürgen Melzer machte alles klar: Österreich bezwingt die Slowakei.

Der Niederösterreicher Jürgen Melzer hat dem Davis-Cup-Duell des österreichischen Tennis-Teams in der zweiten Runde der Europa/Afrika-Zone mit der Slowakei seinen Stempel aufgedrückt. Der 28-Jährige gewann am Sonntag mit einem 7:6(2),7:5,7:5 gegen Lukas Lacko auch sein zweites Einzel in der Gleichenberg-Halle, nachdem er am Vortag mit Julian Knowle im Doppel ebenso gesiegt hatte. Vom 17. bis 19. September geht es nun ins Play-off.

Lacko war ein starker Gegner, bestätigte seinen Aufstieg in der Weltrangliste bis auf Position 60. Melzer bestimmte zu Beginn auch mit einigen äußerst sehenswerten Bällen aber das Geschehen, lag ein Break vorne. "Ich habe dann auch meine Chancen auf das Doppelbreak gehabt", erinnerte sich Österreichs Nummer eins, nachdem er das uneinholbare 3:1 fixiert hatte. "Doch er ist dann wieder besser ins Spiel gekommen."

Match gedreht
Denn dem 22-jährigen Slowaken gelang das Rebreak, es ging ins Tiebreak. Da hatte Melzer freilich wieder klar die Oberhand, so begann auch der zweite Satz. Nichtsdestotrotz ging es bis zum 5:5 mit dem Service, ehe Melzer seinem Gegner den Aufschlag abnahm und ausservierte. In Durchgang drei wurde es schließlich noch einmal eng. Lacko durchbrach Melzers Service zum 4:3, erarbeitete sich in Folge zwei Satzbälle.

Als die meisten der 2.500 Zuschauer in der ausverkauften Halle wohl schon mit einem vierten Satz rechneten, zeigte der Lokalmatador ein letztes Mal an diesem Wochenende Klasse. Mit vier Game-Gewinnen in Folge brachte er die Partie auf seine Seite, den Abschluss bildete ein sehenswerter, viel umjubelter Lob. "Ich glaube, dass der Bessere gewonnen hat", erklärte Melzer zurecht. "Mir ist es wichtig, dass ich hier eine gute Leistung geboten habe.

Melzer mit One-Man-Show
ÖTV-Kapitän Gilbert Schaller war von seinem Topspieler angetan: "Jürgen hat diesen Davis Cup fast im Alleingang gewonnen. Sein ganzes Auftreten die Woche über war toll." Demnach hat er Debütant Daniel Köllerer unterstützt, dieser war auch selbst an seinen um zwei Jahre älteren Teamkollegen herangetreten. Köllerer spielte im Anschluss an Melzer gegen Lacko die Abschlusspartie gegen Martin Klizan, die Partie hatte nur noch statistischen Wert.

Exakt vor einem Jahr war Melzer am Boden gewesen, als er in Garmisch-Partenkirchen gegen Deutschland im Match gegen Philipp Kohlschreiber eine Top-Chance auf ein 2:0 vergeben hatte und der Länderkampf schließlich verloren ging. "Das habe ich abgehakt. Diesmal war ich bei den wichtigen Punkten fokussierter. Das war der Schlüssel", meinte Melzer. "Unser Ziel ist, in die Weltgruppe zu kommen. Dem sind wir einen Schritt näher gekommen."

Namhafte Gegner
Für das Play-off ist entscheidend, ob Österreich bei der für Dienstag, 11. Mai, angesetzten Auslosung gesetzt ist. Momentan sieht es diesbezüglich nicht sehr gut aus. Nach diesem und dem Davis-Cup-Wochenende vom 7. bis 9. Mai wird das Davis-Cup-Ranking noch einmal überarbeitet. Sollte das ÖTV-Team dann nicht unter den Top Acht der 16 Play-off-Teams sein, wäre das Gros der Weltgruppen-Erstrundenverlierer unter den möglichen Gegnern.

Und da könnten die Schweiz bzw. die Verlierer aus Serbien gegen USA und Schweden gegen Argentinien warten. Die meisten der möglichen Gegner hätte man auswärts, was die Ausgangsposition nicht besser macht. Sechs der Play-off-Teams werden in weiteren Zweitrunden-Spielen der Kontinental-Zonen erst am zweiten Mai-Wochenende ermittelt. Darunter könnten Nationen wie Australien und Brasilien sein.

Köllerer verliert letztes Einzel
Zum Abschluss des Davis-Cup-Wochenendes hat Daniel Köllerer auch sein zweites Einzel bei seinem Debüt-Einsatz für Österreich verloren. Dem 6:2,2:6,6:7(5),3:6 am Freitag gegen Lukas Lacko folgte im für die Aufstiegsfrage bedeutungslosen Match gegen Martin Klizan ein 2:6,6:7(3). Damit hat der 20-Jährige aus Bratislava seinen ersten Einzel-Sieg im Davis Cup gefeiert, Köllerer hält hingegen nun bei einer 0:2-Bilanz.

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