French Open

Pfiffe für Maria Scharapowa

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Nach ihrem abermaligen frühzeitigen Out bei den French Open wurde "sexy Mary" vom Publikum mit Pfiffen verabschiedet.

Maria Scharapowa und die Sandplätze von Paris - eine Liebesgeschichte wird diese Beziehung wohl nicht mehr. Die French Open bleiben auch nach der Auflage 2008 das einzige Grand-Slam-Turnier, das die russische Tennis-Millionärin noch nicht gewinnen konnte. Auf der langsamen roten Asche fühlt sich die 21-Jährige bei weitem nicht so wohl wie auf den schnellen Belägen.

"Kuh auf Eis"
"Wie eine Kuh auf dem Eis" bewege sie sich, hat sie im vergangenen Jahr gesagt. Nach ihrer Achtelfinal-Niederlage gegen Dinara Safina am Dienstag sagte Scharapowa: "Ich bin jetzt für die nächsten Stunden sauer. Aber ich werde auf den Court zurückkehren und - ob das jetzt Hartplatz oder Hinterhof gegen die Mauer ist - hart für meine Erfolge kämpfen."

Pfiffe, Buhrufe
Einen Matchball hatte sie vergeben gegen Berlin-Siegerin Safina, die in einem weiteren russischen Duell nun auf Jelena Dementjewa trifft, und nach ihrer Niederlage im Eiltempo die Anlage verlassen. Das wiederum gefiel dem französischen Publikum überhaupt nicht. Scharapowa musste sich wie im Vorjahr Pfiffe und Buhrufe gefallen lassen. "Ich kann es nicht allen recht machen", sagte die 1,88 m große Blonde später. "Das steht nicht in meiner Jobbeschreibung. Ich bin Sportlerin. Ich gehe da raus und kämpfe bis zum Umfallen. Ich meine, die haben sich ein Ticket gekauft, um mich zu sehen, also müssen sie mich doch irgendwie auch schätzen, oder?"

Vor einem Jahr war Scharapowa nach ihrem Achtelfinal-Sieg gegen Patty Schnyder ausgepfiffen worden, weil sie nach Ansicht des Publikums gegen die Regeln des Fair Play verstoßen hatte. "Es ist eine unglückliche Situation, aber es ist schwierig, gleichzeitig Tennisspielerin und Mutter Teresa zu sein", sagte sie damals.

Jetzt fehlt etwas
Man muss die oft kühle und eigenwillige Russin, die auf dem Platz einen fast unzumutbaren Lärm veranstaltet, auch wegen solcher Aussagen nicht mögen - und doch fehlt den French Open mit dem Ausscheiden der Australian-Open-Siegerin ein wertvoller Unterhaltungs- und Glamourfaktor. Serena und Venus Williams sind raus. Das neue Lieblingskind der Franzosen, die 18-jährige Alize Cornet, konnte nur drei Runden lang zaubern, die ehemalige Weltranglisten-Erste und Teilzeitmutter Lindsay Davenport ist gar nicht erst aus den USA angereist.

Nr. 1-Position wackelt
Der aktuellen Nummer eins der Welt droht der Verlust der Spitzenposition am Ende dieser Woche. "Das war bestimmt nicht das Erste, woran ich gedacht habe", sagte die Wimbledon-Siegerin von 2004 und US-Open-Gewinnerin von 2006 nach der Pleite gegen Safina. Und auf die Frage, ob es besonders schwer sei, Roland Garros zu gewinnen, antwortete Scharapowa, das Kinn auf die rechte Hand gestützt: "Schaut, nichts ist einfach. Es ist nicht einfach, auf den Platz zu gehen und zu gewinnen. Es ist nicht einfach, eine unglaubliche Geschichte zu schreiben, die jeder mögen wird. Kein Job ist einfach."

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