Tour de France

Van Aert eroberte den Mont Ventoux - Pogacar baut Führung aus

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Wout van Aert hat sich auf dem doppelten Weg zum mythischen Mont Ventoux durchgesetzt.  

Wout van Aert hat sich auf dem doppelten Weg zum mythischen Mont Ventoux durchgesetzt. Der belgische Meister siegte am Mittwoch auf der 11. Etappe der 108. Tour de France als Solist vor Kenny Elissonde aus Frankreich und dem Niederländer Bauke Mollema. Der bisherige Rundfahrts-Dominator Tadej Pogacar wankte erstmals, baute als Tagesvierter aber seinen Vorsprung im Gesamtklassement weiter aus, weil der zuvor Zweite Ben O'Connor nicht mitkonnte.

In der Favoritengruppe tat sich bei der doppelten Befahrung des "Giganten der Provence" lange wenig: Anders als in den Alpen verzichtete Pogacar selbst darauf, seinen Widersachern Zeit abzunehmen. Stattdessen hängte der junge Däne Jonas Vingegaard (Jumbo) den Slowenen vom UAE-Team kurz vor der finalen Abfahrt ab, der neue Gesamtdritte wurde in der gut 20 km langen Abfahrt hinab ins Ziel nach Malaucene aber wieder von der Pogacar-Gruppe eingeholt.

Neuer Gesamtzweiter mit einem Rückstand von 5:18 Minuten auf Pogacar ist der Kolumbianer Rigoberto Uran. Dahinter folgen Richard Carapaz (5:33) aus Ecuador und der Australier O'Connor (5:58). Das Bergtrikot behielt Nairo Quintana - mit nun sechs Punkten Vorsprung auf Van Aert.

Teil von Ausreißergruppe

Van Aert gehörte ursprünglich einer hochkarätig besetzten Ausreißergruppe mit Weltmeister Julian Alaphilippe und Olympiasieger Greg van Avermaet an, die sich bereits früh vom Feld abgesetzt hatte. Die Entscheidung führte er im 16 km langen, letzten Anstieg des Tages herbei, als er seine letzten Fluchtgefährten schon früh stehen ließ.

Dem Alleskönner gelang "auf einem der ikonischsten Aufstiege" im Radsport ein hochemotionaler vierter Tagessieg bei der Frankreich-Rundfahrt. "Vielleicht ist es mein allerbester Sieg überhaupt", sagte Van Aert. Erstmals gewann er auf einer Bergetappe, die an diesem Tag 198,9 km und 4.600 Höhenmeter zu bieten hatte. In den letzten beiden Jahren hatte der mehrfache Quer-Weltmeister jeweils bei Sprintankünften triumphiert. Erst am Vortag war Van Aert Zweiter im Massensprint geworden. 51 Jahre nach Eddy Merckx siegte wieder ein Belgier auf dem Mont Ventoux.

Außerhalb des Scheinwerferlichts fuhren am Mittwoch die vier Österreicher. Patrick Konrad kam als 38. und erstes ÖRV-Ass 14:28 Minuten nach dem Sieger ins Ziel. Der niederösterreichische Bora-Profi und Helfer des Gesamt-Sechsten Wilco Kelderman weist in der Gesamtwertung als 29. nun eine knappe Stunde Rückstand auf.

Das zwölfte Teilstück am Donnerstag von Saint-Paul-Trois-Chateaux nach Nimes ist ein weitgehend flaches. Es wartet die nächste Chance für die am Mittwoch notleidenden Sprinter um den heuer schon dreimal siegreichen Mark Cavendish, der mit seinem 34. Tagessieg den Uralt-Rekord von Merckx einstellen könnte.

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