Der Wiener konnte seinen Titel in Stettin nicht verteidigen.
Der vorletzte Wettkampftag der Schwimm-Kurzbahn-EM in Szczecin (Stettin) hat Österreichs Team keine weitere Medaille gebracht. Dinko Jukic wurde als Titelverteidiger im Finale über 200 m Delfin ebenso Siebenter wie Lisa Zaiser über 100 m Lagen. Uschi Halbreiner belegte in diesem Rennen Rang zehn. Birgit Koschischek über 100 m Delfin als Siebente und Martin Spitzer über 100 m Lagen als Fünfter zogen in die für Sonntag angesetzten Finali ein. Markus Rogan schied im Lagen-Semifinale als Zwölfter aus.
Jukic war nach seinen sechsten Stettiner Rängen über 200 und 400 m Lagen mit Medaillenchancen in die Entscheidung auf seiner Paradestrecke gegangen, im Endeffekt fehlten ihm in 1:53,51 Minuten aber 1,89 Sekunden auf Bronze. Nach einem Rennviertel war der 22-Jährige als Fünfter in Schlagdistanz gewesen, hatte dann mit der Entscheidung aber nichts mehr zu tun. "Ich bin über die Platzierung nicht enttäuscht, es ist alles relativ knapp", meinte Jukic. "Ich habe bewiesen, dass ich bei der Spitze dabei bin."
Der SC-Austria-Wien-Athlet war um 16/100 langsamer als bei seinem vorjährigen Gold-Lauf und geht ohne Top-Fünf-Platz in den EM-Schlusstag. Freilich gibt er an, eher auf das "Duel in the Pool" in einer Woche in Atlanta hintrainiert zu haben. "Da sollte es noch ein bisschen schneller gehen", erklärte Jukic. Die Aussage mangelnder Möglichkeiten für Kurzbahn-Training in der Bundeshauptstadt ist vom Sportamt der Stadt Wien allerdings dementiert worden.
Cseh nicht zu schlagen
Das Delfin-Finale ging wie die anderen beiden Jukic-Endläufe an Laszlo Cseh. Der Ungar holte in 1:50,87 sein insgesamt 20. EM-Gold. Auch ihren dritten Titel in Polen gewann übrigens Mireia Belmonte Garcia, die Spanierin gewann über 400 m Kraul in 3:56,39. Für Aufsehen sorgte zudem Mateusz Sawrymowicz über 1.500 m Kraul. Der Pole war im Vormittags-Heat in 15:29,81 Minuten um 7/100 schneller als Rogans dänischer Trainingskollege Mads Glaesner am Nachmittag, gewann also quasi auf der Tribüne sitzend Gold.
Von all dem unbeeindruckt legte Zaiser eine weitere tolle Talentprobe ab. In 1:00,77 Minuten drückte die 17-Jährige ihren am Vortag im Semifinale fixierten OSV-Rekord um weitere 2/100 auf 1:00,77 Minuten. Damit verfehlte die Kärntnerin Bronze nur um 67/100. "Ich bin mental derzeit so stark drauf, dass mir einfach alles aufgeht", meinte die Schülerin. "Es funktioniert alles." Ihre engere Landsfrau Halbreiner schlug in 1:02,09 an. "Ich habe das Finale genossen und nehme die Erfahrung mit", sagte die 20-Jährige.
Spitzer zufrieden
Spritzig präsentierte sich Spitzer, in 54,08 Sekunden kam er bis auf 4/100 an seine Bestzeit heran. "Das war eigentlich schon ganz gut, auch wenn die letzte Wende wieder nicht gepasst hat. Die Medaille ist nicht weit weg." Die Entscheidung fällt am Sonntag um 17.42 Uhr, am Schlusstag hat Spitzer auch noch eine gute Chance im Delfinsprint. Rogan steigerte sich zum Vorlauf nur um 5/100, das war für den Final-Einzug um 32/100 zu wenig. "Ich habe derzeit einfach keine Sprint-Fähigkeit, dafür habe ich zu viel trainiert."
Koschischek schließlich fixierte in 58,13 die insgesamt 12. OSV-Final-Teilnahme bei diesen Titelkämpfen. "Alles hinter Platz zwei ist sehr dicht beieinander", prognostizierte die 24-Jährige zum Endlauf (17.51 Uhr). Die übrigen Titel gingen bei den Damen über 100 m Lagen in 59,05 an Theresa Michalak (GER), im Rückensprint in 26,23 an Anastasia Sujewa (RUS) und in 1:46,48 an die dänische Lagenstaffel, bei den Herren im Brustsprint in 26,25 an Fabio Scozzoli (ITA) sowie über 100 m Kraul in 46,56 an Sergej Fesikow (RUS).