Es war die bitterste Fed-Cup-Woche für Tamira Paszek. Zwei Niederlagen, Österreich ist abgestiegen. Sie will an ihrer Fitness arbeiten.
Österreichs Tennis-Damen sind erstmals nach 14 Jahren wieder drittklassig. Nach dem 2:3 im Play-Off der Weltgruppe II in Dornbirn gegen die Schweiz, müssen Bammer (die beide Einzel gewann) und Co. in die Europa-Afrika-Zone I. Der Wiederaufstieg wird mühsam (siehe Infobox). Der Grund für die Pleite? Das Doppel Meusburger/Klaffner war chancenlos, Tamira Paszek verlor beide Einzel.
Doch die 17-jährige Vorarlbergerin (WTA-Nr. 46) gibt sich kämpferisch: „Ich weiß wo meine Schwächen liegen. Vielleicht ist diese Niederlage heilsam.“ Das 6:4, 1:6, 5:7 gegen die 18-jährige Stefanie Vögele, die Nummer 200 der Welt, war trotz einer respektablen Leistung der Schweizerin unnötig.
Mangelnde Fitness
Die offensichtlich mangelhafte körperliche
Fitness von Paszek lässt sich durch eine lange Pleiten-, Pech- und
Pannen-Serie erklären. Gegen Ende der letzten Saison plagte die Schülerin
das eingeklemmte Zwerchfell, danach gab es Probleme mit dem Nacken, dann
eine hartnäckige Grippe, die mit Antibiotika behandelt werden musste. Worauf
der Magen rebellierte.
Kein Zahnstocher
„Bei ihr ist in letzter Zeit einiges
zusammengekommen“, sagt Assistenz-Coach Barbara Schwartz, selbst ehemals
erfolgreiche Fed-Cup-Kämpferin. „Klar sprechen wir über körperliche Fitness.
Die ist notwendig. Nur Zahnstocher muss man nicht sein. Es gibt eben etwas
festere Spielerinnen. Judith Wiesner war auch Top-20. Die Leute sollten
nicht vergessen, dass Tamira noch ein Mädel ist. Sie ist Tennis-Profi und
Schülerin. Das bedeutet viel Stress.“
Paszek hat auch einen Trainerwechsel hinter sich. Passos ist Geschichte, Richard Brooks (26), Ex-Coach von Top-Ten-Ass Jankovic, begleitet sie zu den nächsten Turnieren nach Berlin, Rom und Paris.
Loslösungsprozess
Vater Ariff Mohamed reist nicht mehr mit:
„Mein Vater hat nicht wirklich viel mit meinem Tennis zu tun. Mein Coach ist
die Bezugsperson, die ich auf dem Platz haben will“, sagt Paszek in einem
Interview. Der gute Rat von Ex-Fed-Cup-Star Judith Wiesner (42) für Tamira:
„Sie hat enorm viel Zeit, nur kein Druck. Irgendwann müssen Töchter ihren
Vätern entwachsen.“