Doping

Triathletin Hütthaler für zwei Jahre gesperrt

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Lisa Hütthaler sorgte bereits mit ihrer Verwicklung in den Sturz von Kate Allen für Aufsehen. Jetzt wurde sie des Dopings überführt.

Die Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) in Österreich hat die Triathletin Lisa Hütthaler des Dopings für schuldig befunden und für zwei Jahre gesperrt. Das bestätigte Christian Flick, der Anwalt der ehemaligen U23-Europameisterin, am Donnerstag nach der Verhandlung vor dem Disziplinargremium. Hütthaler war im März positiv auf das Dopingmittel EPO getestet worden und seit Mai suspendiert. Die 25-Jährige hatte stets ihre Unschuld beteuert und könnte gegen das Urteil Einspruch erheben.

Das Gremium hätte zwar "Mängel bei der Dopingkontrolle" eingeräumt, gleichzeitig aber betont, dass diese im vorliegenden Zusammenhang keine Rolle spielten. "Es hätte aus meiner Sicht auch die Möglichkeit gegeben, das Verfahren einzustellen", sagte Flick, der das Urteil als Fingerzeig für eine Null-Toleranz-Haltung verstanden haben wollte.

Einspruch unwahrscheinlich
Die Sperre wird rückwirkend mit 22. März 2008, dem Zeitpunkt der Öffnung der ersten Probe, schlagend. Die NADA wird das Urteil in den nächsten Tagen schriftlich veröffentlichen. Als zweite Instanz fungiert die Unabhängige Schiedskommission. Hütthaler kann innerhalb von vier Wochen ab Urteilsverkündung eine Überprüfung des Urteils verlangen. Die Kommission hat ihrerseits spätestens innerhalb von sechs Wochen zu entscheiden. Die dritte und letzte Instanz stellt der Internationale Sport-Gerichtshof CAS in Lausanne dar. Ein Einspruch sei laut Flick mit "langwierigen Prozeduren verbunden" und müsse daher sorgfältig von seiner Mandantin abgewogen werden. Erst in der kommenden Woche könne er diesbezüglich vermutlich mehr sagen.

Versuchte Bestechung
Die WM- und EM-erprobte Niederösterreicherin ist neben dem sportrechtlichen Verfahren auch noch mit einer Anzeige wegen des Vorwurfs versuchter Bestechung einer Mitarbeiterin im Anti-Doping-Labor in Seibersdorf konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat ihre Erhebungen in diesem möglichen Kriminalfall noch nicht abgeschlossen. Auch hier beteuerte Hütthaler stets ihre Unschuld. Wegen der Dopingsperre wird die Heeressportlerin laut Statuten vom Bundesheer gekündigt. Laut Flick könne dieses strafrechtliche Verfahren - hier wird Hütthaler von Manfred Ainedter vertreten - aber auch Auswirkungen auf das sportrechtliche Urteil zeitigen: "Wenn es zur einer Neuaufrollung kommt, sind Zusatzstrafen möglich."

Der für Doping-Vergehen vor dem 30. Juni zuständige Triathlon-Verband war bis Mitte September zu keinem Urteil gelangt. Nach rechtlichen Unklarheiten erklärte sich die NADA zuständig und kam nun binnen eines Monats zu einem Urteil.

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