Vadlau/Ogar holten zum zweiten Mal nach 2014 470er-EM-Gold.
Lara Vadlau und Jolanta Ogar sind zum zweiten Mal nach 2014 Europameisterinnen in der 470er-Segelklasse. Die aktuellen WM-Dritten sicherten sich den Titel vor Palma de Mallorca vorzeitig bereits am Montag. Für Vadlau/Ogar ist es die insgesamt vierte Goldmedaille bei einem Großereignis, nachdem das OeSV-Duo 2014 und 2015 jeweils den WM-Titel erobert hatte.
Nachdem die 22-jährige Kärntnerin Vadlau und ihre knapp zwölf Jahre ältere Vorschoterin Ogar Ende Februar bereits vor Buenos Aires WM-Bronze geholt hatten, folgte nun auf der spanischen Ferieninsel bereits die siebente Medaille bei Welt- und Europameisterschaften. Dass diese Goldene schon vor dem Medal Race am Dienstag fixiert wurde, war das Ergebnis einer taktischen Meisterleistung.
"Brutal happy"
Vadlau/Ogar verteidigten ihre Spitzenposition am zweiten Finaltag zunächst mit den Plätzen fünf und vier erfolgreich, ehe sie sich dann in der letzten Montag-Wettfahrt darauf konzentrierten, das einzig verbliebene Duo im Kampf um Gold - die Niederländerinnen Afrodite Kyranakou/Anneloes van Veen - "nach hinten zu segeln". Dieser Plan ging perfekt auf und bescherte beiden Teams mit den Plätzen 25 (Vadlau/Ogar) bzw. 26 ihr bisher schlechtestes Ergebnis und damit ein Streichresultat. Vadlau/Ogar bauten dadurch ihren Vorsprung auf vorentscheidende 21 Punkte aus und sind damit im abschließenden Medal Race nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
"Wir haben nach den ersten beiden Wettfahrten gewusst, dass uns nur noch die Holländerin am vorzeitigen Sieg hindern kann. Sie hatte bisher einen 13. Platz gestrichen, wir einen neunten. Damit war klar, dass wir sie möglichst weit nach hinten segeln müssen, darauf war unsere Strategie ausgelegt, und die ist voll aufgegangen", erklärte Steuerfrau Vadlau. "Wir sind klarerweise brutal happy, hatten aber noch kaum Zeit die Dinge wirken zu lassen." Gefeiert werde aber erst nach dem Medal Race.
Herren kämpfen um Edelmetall
Bei den Herren schafften David Bargehr/Lukas Mähr als viertbestes europäisches Team die Qualifikation für die abschließende Medaillenentscheidung der Top Ten. Das Vorarlberger Duo fügte ihrer Serie am zweiten Finaltag die Plätze 13 und 6 hinzu. Auf Silber fehlen den Bregenzern aktuell elf, auf Bronze sieben Punkte. "Wir können viel gewinnen und wenig verlieren, das ist eine geniale Ausgangsposition", meinte Bargehr. "Die Material-Umstellungen und das harte Training haben uns schneller gemacht, das macht den Rest dann deutlich einfacher. Wir haben wieder das Selbstvertrauen, das es braucht, und werden voll angreifen."
Knapp am Cut vorbei segelten hingegen Matthias Schmid/Florian Reichstädter. Die Vize-Europameister von 2014 belegten am Montag die Plätze 14 und 5 und schlossen damit die offenen Titelkämpfe als neuntbeste Europäer auf Platz zwölf ab. "Wir haben uns mit der Materialeinstellung schwergetan, der Top-Speed hat gefehlt, da wird es dann eng", sagte Schmid. "Die Finalserie war letztendlich in Ordnung, die Punkte haben wir in der Qualifikation zuvor liegen gelassen."