»Ich sehe es ein«

Was zum Kuckuck?! – Olympia-Springreiter reagiert auf Trainingsskandal

Der deutsche Springreit-Olympiasieger Christian Kukuk reagierte auf den Vorwurf des unsachgemäßen Trainings mit seiner Stute und räumte einen Fehler ein.

"Ich habe das verstanden und sehe das auch total ein", sagte Kukuk vor seinem ersten Start beim Stuttgarter Turnier. "Es tut mir außerordentlich leid, dass ich die Menschen, unseren Sport und auch mich persönlich in diese Situation gebracht habe und einige enttäuscht habe."

Zur Erinnerung: Ein Video vom Weltcup-Turnier in Verona zeigt, wie Kukuk beim Training mit seinem Gold-Pferd Just be Gentle lediglich mit Schlaufzügeln reitet. Das ist in Deutschland nicht erlaubt, wie der nationale Verband FN erklärt. Die Offiziellen des Weltverbands FEI hatten in Verona nicht reagiert. Schlaufzügel sind Hilfszügel, die zusätzlich zu den normalen Zügeln am Gebiss befestigt werden. Sie verlaufen durch die Gebissringe und werden in der Hand des Reiters gehalten.

Bauch- statt Kopfgefühl vertraut

"Es war eine herausfordernde Situation für mich", erklärte Kukuk sein Vorgehen. Die Stute sei "sehr aufgeregt gewesen. Diese 30 Sekunden spiegeln aber überhaupt nicht wider, was in diesen 45 Minuten, in denen ich mit dem Pferd gearbeitet habe, gewesen ist. Mein Bauchgefühl hat leider mein Kopfgefühl überstimmt. Für mich war es die beste Herangehensweise, um die Anspannung aus ihr herauszukriegen". Nicht auf seinen Kopf zu hören, sei die falsche Entscheidung gewesen. "Das lässt mich in meiner Vorbildrolle sehr schlecht aussehen, da gibt es keine zwei Meinungen."

Auf ihn und sein Umfeld sei in den vergangenen Tagen eine Menge eingeprasselt, verwies der Reiter aus Riesenbeck auf mediale Kritik und negative Nachrichten sowie Kommentare in den sozialen Netzwerken. "Ich finde es auch gefährlich, eine Beziehung zwischen zwei Lebewesen auf 30 Sekunden zu reduzieren. In gewisser Art und Weise wird einem dann eine Zielscheibe aufgesetzt, man wird gebrandmarkt - und damit muss ich jetzt leben." Er erklärte weiter, dass die an ihn gerichteten Mitteilungen "erschreckend" gewesen seien und ihn die Dynamik überrascht habe.

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