Der Brite Mark Cavendish entschied die achte Etappe der Tour de France im Sprint vor Ciolek für sich. Gesamtführender bleibt Kim Kirchen.
Der britische Bahn-Weltmeister Mark Cavendish hat sich am Samstag am Ende der achten Etappe der Tour de France beim Massenspurt in Toulouse vor seinem deutschen Columbia-Teamkollegen Gerald Ciolek durchgesetzt und nach seinem Erfolg am Mittwoch bereits den zweiten Etappensieg bei der 95. Frankreich-Rundfahrt gefeiert. Der Luxemburger Kim Kirchen verteidigte sein Gelbes Trikot mühelos und komplettierte damit das Traum-Ergebnis des US-Rennstalls.
Kohl bleibt Gesamt-15.
Der Niederösterreicher Bernhard Kohl
(Gerolsteiner) erreichte das Ziel zeitgleich mit dem Tagessieger im Peloton
und konnte damit seinen 15. Gesamtrang (+2:03 Min.) halten. Zurückgefallen
ist hingegen Bernhard Eisel. Der Steirer vom Team Columbia verlor als 150.
weitere 1:09 Minuten und liegt in der Gesamtwertung auf Rang 147. (+45:55).
"Ich war zuerst ein bisschen ungünstig platziert, aber es hat doch noch geklappt", sagte Cavendish, der nach dem Ziel Arm in Arm mit dem Tour-Debütanten Ciolek jubelte. "Wir wollten heute eigentlich das Gelbe Trikot verlieren, um nicht ständig so viel arbeiten zu müssen, aber die Ausreißer waren zu langsam. Das Finale war nach unserem Geschmack - Cavendish ist unglaublich", meinte Columbia-Sportdirektor Rolf Aldag vor der ersten Pyrenäen-Etappe an diesem Sonntag.
Dritter nach der 172,5 Kilometer langen 8. Etappe mit Start in Figeac wurde nach 4:02:54 Stunden der Franzose Jimmy Casper. In der Gesamtwertung führt Kirchen weiter mit einem Vorsprung von sechs Sekunden auf den australischen Top-Favoriten Cadel Evans und dem Deutschen Stefan Schumacher (+16 Sek.). Der dreifache Weltmeister Oscar Freire schlüpfte als Vierter in das Grüne Trikot.
Turbulente Etappe
Die Etappe gestaltete sich turbulent. Schon in
der Anfangsphase versuchte der Franzose Laurent Lefevre in einer Solo-Flucht
sein Glück. Drei Fahrer setzten rasch nach, so dass 90 Kilometer vor dem
Ziel ein Ausreißer-Quartett im strömenden Regen zusammengefunden hatte. Es
konnte teilweise mehr als fünf Minuten Vorsprung auf das Feld herausfahren.
Da aber das Peloton - anfänglich unter Führung von Kirchens Columbia-Equipe - anzog, schmolz der Abstand zu den Verfolgern stetig und pendelte sich lange bei etwa 50 Sekunden ein. Gegen Ende der Etappe waren sich die Sprinter-Teams in der Tempoarbeit einig, so dass die Ausreißer 3,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden und es in Toulouse doch noch zur erwarteten Massenankunft kam.
Eine Schrecksekunde hatte Donnerstag-Sieger Riccardo Ricco zu überstehen. Der Italiener, um den es ebenfalls Doping-Gerüchte gibt, stürzte 51 Kilometer vor dem Ziel, musste den Teamarzt konsultieren und fuhr lange hinterher.