Drei Monate war Philipp Zulechner komplett außer Gefecht gesetzt.
Er schoss 84 Tore in 291 Spielen und es fing alles ganz harmlos an. Fußball-Profi Philipp Zulechner dachte sich zunächst nicht viel - vielleicht ein Muskelkater.
Doch dann zog der Schmerz weiter in den Bauchraum bis schlußendlich das Gefühl in den Beinen fehlte. Es kamen Fieberschübe und Schüttelfrost hinzu - jetzt musste gehandelt werden.
Der damalige Sturm-Graz-Kicker kam sofort in LKH Graz. Dort bekam er die Diagnose, dass ihn ein multiresistenter Keim befallen hatte. Durch eine offene Wunde geriet er in die Blutbahn und griff anschließend die Organe an, berichtet die "Kleine Zeitung".
Von da an konnte er nichts mehr machen. Er konnte nur noch im Bett liegen. Seine Beine konnte er nicht bewegen, allerdings realisierte er diesen Umstand erst später, wie er selbst sagte. Es war ein Kampf gegen den Tod. Es drohte ein Multorganversagen, doch dies wurde zum Glück noch rechtzeitig behandelt. "Ich wusste damals nicht, wie eng es um mich gestanden ist. Und ich will es, genau genommen, auch heute gar nicht wissen", erzählt Zulechner dem Blatt.
Rollstuhl & Rollator
Es folgte eine lange Regenerationsphase in der sich der 28-Jährige nur im Rollstuhl oder mit Rollator fortbewegen. "Ich war damals froh, in meinem Alter einen Rollator benützen zu dürfen. Endlich wieder normal aufs Klo gehen zu können", sagt er.
Seit März ist er geheilt. Und mittlerweile ist er auch wieder zurück auf dem Fußballplatz - wenn auch nur im Training. Er durfte als Trainingsgast bei der Admira und bei Amstetten vorbeischauen.
Sein Abschied von Sturm Graz will er hinter sich lassen. Er ließ sich nur zu einem kurzen Statement hinreißen, das nicht gerade positiv klingt. „Ich will mich dazu nicht äußern. Nur so viel: Von der menschlichen Seite bin ich ehrlich gesagt enttäuscht."
Der Admira und Amstetten ist er für die Unterstützung dankbar. Derzeit sucht er einen Job und ist sich sicher, dass er jedem Verein in Österreich behilflich sein kann.
