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ÖSV trennt sich von Trainer

Nach Sex-Vorwürfen: Erster ÖSV-Trainer entlassen

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ÖSV trennte sich mit sofortiger Wirkung von Trainer.

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat sich mit sofortiger Wirkung von jenem Trainer getrennt, der nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" vor seiner Tätigkeit im ÖSV in einen von mehreren Männern verübten massiven sexuellen Übergriff an einer jungen Frau verwickelt war. "Der Spiegel" hatte berichtet, dass er an einer Vergewaltigung beteiligt war.

Von diesem Vorwurf war der Mann allerdings freigesprochen worden. "Es gibt Vorfälle, die mögen juristisch verjähren, aber nicht moralisch", begründen ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Sport-Direktor Hans Pum die am Mittwoch erfolgte Suspendierung des Trainers.

 

Mann konnte ausgeforscht werden

Der Mann konnte nach internen Untersuchungen ausgeforscht und befragt werden. Der Vorfall passierte Jahre vor seiner Tätigkeit beim ÖSV, schien aber als "mindergewichtige Verurteilung" in der Strafregisterbescheinigung nicht auf, weshalb der ÖSV davon keine Kenntnis haben konnte, hieß es in einer Erklärung des Verbandes am Mittwoch. Nach Prüfung der vorliegenden Informationen durch externe Juristen wurde die Zusammenarbeit trotzdem unverzüglich aufgelöst.

"Der ÖSV muss Vorbildwirkung haben, wir erwarten von allen Funktionären und Trainern einen tadellosen Leumund. Alle ÖSV-Mitarbeiter verpflichten sich zu respektvollem Umgang, Achtung der persönlichen Freiheit und wertschätzendem Verhalten", betonte Schröcksnadel in der Erklärung. Der betroffenen Frau drückt der Österreichische Skiverband sein Mitgefühl aus.

Verwundert zeigt sich Schröcksnadel allerdings über den Zeitpunkt der sogenannten Enthüllung unmittelbar vor dem Start der Skisaison. Es wurden schon vor Monaten offizielle Ansprechstellen eingerichtet, an die man sich mit konkreten Hinweisen auch anonym wenden kann.

 

Andere Sex-Vorwürfe: Sailer soll 14-Jährige missbraucht haben

Kürzlich gab es neue Sex-Vorwürfe den ÖSV betreffend. Als Ski-Nationalheld Toni Sailer, der dreifache Olympiasieger von Cortina, 2009 zu Grabe getragen ­wurde, ehrte ihn einer seiner größten Konkurrenten: „Er war auch menschlich ein ganz Großer, ja der Größte“, sagte der Franzose Jean-Claude Killy.
 
An der charakterlichen Unbescholtenheit des Jahrhundert-Sportlers sind jüngst Zweifel aufgekommen. Der „Blitz von Kitz“ wurde bezichtigt, in Polen „Notzucht“ mit einer minderjährigen Prostituierten getrieben zu haben. Jetzt werden neue Vorwürfe gegen Sailer laut, wie Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.
 
Es soll im Jänner 1975 in Innsbruck geschehen sein. Ein damals 14-jähriges Mädchen, das heute in Wien-Brigittenau lebt und ein großer Fan des Nationalhelden war, soll von Sailer unter dem Vorwand auf sein Hotelzimmer im Bon Alpina in Igls gebeten worden sein, ihm ein Autogramm geben zu wollen.
 
„Dann hat er mich aufs Bett geschubst und versucht, in mich einzudringen“, sagt die heutige Endfünfzigerin. Er habe zunächst von ihr abgelassen, sei essen gegangen und habe sie im Zimmer eingeschlossen, behauptet sie. Als er zurückkam, soll er die Teenagerin vergewaltigt ­haben. Eine andere Legende des österreichischen Ski-Sports sei hinzugekommen. Erfolgstrainer Karl Kahr, ­genannt „Downhill-Charly“ und heute 86 Jahre alt, habe sie aufgefordert, sich anzuziehen, ihren Namen notiert und sie fortgeschickt. Kahr bestreitet dies, den Vorfall habe es nie gegeben.
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