Roger Federer ist zurückgetreten, da stellt sich die Frage, wann ihm die anderen beiden Stars der "big three" im Tennis nachfolgen werden.
Der 36-jährige Rafael Nadal kämpft immer wieder mit einer Langzeitverletzung und scheint dem Karriere-Ende nahe. Doch ein topfitter Novak Djokovic (35) schloss am Samstag in London einen baldigen Rücktritt aus.
"Mein Körper hört immer noch gut auf mich. Das ist der Schlüssel, glaube ich, wenn du über 35 bist", sagte Djokovic nach seinem starken Auftritt beim Laver Cup. "Ehrlich gesagt, fühle ich mich noch nicht so alt, um meine Tenniskarriere zu beenden", fügte er nach seinem ersten Einzel seit seinem 21. Major-Titel im Juli in Wimbledon hinzu.
Zusammen hat das Trio bisher nicht weniger als 63 Majors gewonnen. Die Chancen, dass Djokovic bald alleiniger Rekordhalter wird, stehen gut. Nadal hat mit 22 Titeln nur einen mehr und ein fitter Djokovic hat immer noch alle Möglichkeiten trotz immer stärker werdender Konkurrenz.
Federer-Abschied auch für Djokovic emotional
Der Abschied von Roger Federer hat auch Djokovic, wenn auch nicht so offensichtlich wie den weinenden Nadal, sehr bewegt, sagte er noch am Samstagabend auf dem Platz zum Publikum. "Es war sicher einer der schönsten Momente, die ich je erlebt habe. Was mich am emotionalsten gemacht hat war, als seine Kinder auf den Platz gekommen sind und ich ihre Tränen gesehen habe."
Djokovic hat dieses Jahr allerdings wegen seiner Weigerung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, für Schlagzeilen gesorgt. Bei den Australian Open musste er nach einer Gerichtsposse in Melbourne samt Ausweisung wieder abreisen, bei den US Open sowie mehreren weiteren Nordamerika-Turnieren durfte er ebenso wegen seines Impfstatus nicht spielen.
Djokovic ist aktuell nur Nummer 7 im ATP-Ranking, aber die zwei wegen seiner Nicht-Impfung verpassten Majors sowie die Streichung aller Wimbledon-Punkte durch die ATP wegen des Ausschlusses von Spielern aus Russland und Belarus spiegeln sein wahres Leistungsvermögen nicht wider. Allein mit den Wimbledon-Punkten wäre er Vierter. Noch ist die Ära der "großen Drei" nicht vorbei.