Aufregung in Paris

French-Open-Chefin sorgt wegen Misolic-Hit gegen Djokovic für Mega-Eklat

Am Samstag, 20.15 Uhr, betritt Österreichs Tennis-Hoffnung Filip Misolic die ganz große Tennis-Bühne. Am legendären Court Philippe-Chatrier trifft er auf Legende Novak Djokovic, doch genau diese Ansetzung sorgt in Paris für einen Eklat.

Am Samstag (20.15 Uhr HIER im LIVETICKER) hat Filip Misolic das wohl wichtigste Spiel seiner bisherigen Karriere. Gegen Novak Djokovic kämpft der Steirer bei den French Open um den Aufstieg ins Achtelfinale. Allerdings hagelt es dafür auch eine Menge Kritik.

Denn derzeit proben einige Frauen den Aufstand und kritisieren die Verantwortlichen des größten Sandplatz-Turniers der Welt, dass sie benachteiligt seien. Superstar Ons Jabeur schoss bereits scharf gegen den französischen Tennis-Verband: "Es ist traurig, dass wir das immer noch erleben. Ich glaube, dass die, die diese Entscheidung treffen, keine Töchter haben."

Novak Djokovic
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Am Samstag muss etwa die an Nummer 7 gesetzte Madison Keys im US-Duell mit Sofia Kenin auf den etwas kleineren Court Suzanne-Lenglen ihr Drittrunden-Match bestreiten, viele Experten verstehen die Ansetzung überhaupt nicht. Der international noch unbekannte Österreicher hat das Glück, den richtigen Gegner zu bekommen. "Es ist eine Schande für den Verband und eine Schande für 'Prime', oder wie auch immer der Sender heißt, dass sie einen solchen Vertrag abgeschlossen haben ('Amazon Prime Video' besitzt die Übertragungsrechte in Frankreich, Eurosport in Deutschland & Österreich, Anm. d. Red.). Es gibt eine Menge großartiger Spielerinnen, die es verdient haben", wettert Jabeur weiter.

Turnierdirektorin Amélie Mauresmo wehrt sich

Brisant ist, dass die Turnierverantwortliche mit Amélie Mauresmo eine französische Tennislegende ist. Noch dazu eine Frau. Nun hat sie sich auch in der Diskussion zu Wort gemeldet. "Es ist definitiv nicht so, dass die Frauen es nicht verdient hätten, in der Night Session zu spielen. Es ist keine Frage des Spielniveaus", sagte die frühere Weltklassespielerin.

Amélie Mauresmo
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Laut Mauresmo sei der Hauptgrund für die Männer die längere Sendezeit. "Da Männertennis hier im Best-of-Five-Format gespielt wird, geht es über mindestens drei Sätze. Wenn wir zwei Spiele in der Abendsession haben, funktioniert das nicht, wenn man bedenkt, wie spät die Spieler fertig sind. Das ist meine Meinung", verteidigt sie die Geschlechtertrennung mit einem Versuch den sportlichen Aspekt in den Vordergrund zu holen, der klar nicht hinten losgegangen ist.

Bei anderen Grand Slams, die auch Night Sessions haben, ist es üblich, dass zwei Spiele angesetzt werden: eine Frauen-Partie, eine Herren-Partie. Bei den French Open ist bislang nur eine Abendsession auf einem Platz möglich. Sie wurde auch erst im Vorjahr eingeführt, die Verantwortlichen werden zukünftig aus diesen Fehlern ihre Lehren wohl ziehen, um weitere Aufregung zu vermeiden.

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