Tennis-Legenden offenbaren Unglaubliches in der Thiem-Doku.
Als das Licht im Filmmuseum über der Albertina anging und der Applaus leiser wurde, suchte ein sichtlich bewegter Dominic Thiem nach passenden Worten: "Sensationell, Wahnsinnsjob. Das war 50 Minuten purer Genuss."
Obwohl Thiem als Hauptdarsteller quasi immer dabei war, hat er sich die Doku vor der Premiere bewusst nicht angeschaut: "Ich wollte die Spannung hoch halten." Vom Ergebnis war er ebenso beeindruckt wie die geladenen Gäste wie Rekord-Adler Gregor Schlierenzauer oder Thiems Neo-Coach Nicolas Massú. Erstaunlich, wie andere Tennis-Größen in der Doku über Thiem reden. Sandplatz-Ikone Rafael Nadal: "Das erste Mal, als ich ihn gesehen hab, dachte ich mir: Wow, der spielt richtig stark. Von Beginn an wusste ich, dass er ein großer Spieler werden würde."
Nadal: »Das Einzige, was Dominic braucht, ist Zeit«
Nadal sieht bei Thiem sogar Parallelen zu sich selbst: "Wir besitzen beide den Willen, den Punkt so zu spielen, als wäre er der letzte. Nicht nur bei Matches, sondern auch beim Training. Er hat das Potenzial, bei jedem seiner Schläge gewaltige Kraft und Speed zu entwickeln, auf eine Art und Weise, die sonst keiner hat." Für Nadal hat Thiem sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft: "Das Einzige, was er braucht, ist Zeit."
Federer: »Mit ihm hätten wir eine super Nummer 1«
Das Schlusswort hat Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer: "Vielleicht, wenn Dominic eines Tages Nummer eins wird oder Grand-Slam-Champion: Ja, dann wird er der nächste Tennis-Superstar sein neben anderen Spielern. Das wünsche ich ihm von Herzen. Dann hätten wir eine super Welt-Nummer eins, und ein netter Typ ist er auch noch, das wäre schön fürs Tennis."
Thiem: »Ich bin richtig stolz auf meine Doku«
Dominic Thiem über Kunst, neue Tennisziele, die Doku und Freundin Kiki Mladenovic.
ÖSTERREICH: Macht es Sie eigentlich stolz, dass es jetzt diese aufwändige Doku über Sie gibt?
Dominic Thiem: Es ist eine richtig coole Sache, und ja, es macht mich stolz. Auch dass das hier in der Albertina präsentiert wird, auch wenn ich nicht top kunstinteressiert bin. Ich bin richtig froh, dass die Doku was geworden ist. Da wurden über 90 Minuten Filmmaterial gesammelt, das eröffnet auch neue Möglichkeiten. Vielleicht könnte man mit DAZN oder Netflix oder so weiter was machen.
ÖSTERREICH: Warum fehlte eigentlich Ihre Freundin Kristina "Kiki" Mladenovic bei der Premiere?
Thiem: Das wäre cool gewesen. Aber sie ist leider schon am Weg nach Florida. Sie trainiert dort, weil sie schon in Washington in die Hartplatz-Saison startet.
ÖSTERREICH: Jedenfalls ein guter Grund, für die Absage
Thiem: der einzige erlaubte (lacht).
ÖSTERREICH: Letzte Woche war Kiki kurz in Österreich auf Besuch. Wirklich ein Überraschungsbesuch?
Thiem: Ja, ich hab's erst ein paar Stunden davor erfahren. Wenn sich's irgendwie ausgeht, dann machen wir so was. Kiki war ja in Wimbledon bis zum Doppel-Halbfinale im Einsatz. Danach ist sie London-Wien statt London-Paris gef logen. Am Montag musste ich wegen eines Adidas-Termins nach Nürnberg, und sie ist nach Paris gef logen.
ÖSTERREICH: Apropos Adidas: Kommt eine eigene Thiem-Linie für die USA?
Thiem: Ja. Es gibt jeweils eine eigene Kollektion für mich, für Sascha Zverev und für Tsitsipas. Die wird dann auch jeweils von ein paar jungen Spielern gespielt.
ÖSTERREICH: Freuen Sie sich, dass mit Zverev ein weiterer Top-Spieler für Hamburg geholt wurde, oder ärgern Sie sich, dass es schwieriger wird, zu gewinnen?
Thiem: Für mich ist es immer schlecht, wenn die Turniere gut besetzt sind. Aber für Hamburg und für die ganze Sommer-Sandplatzsaison ist es sehr gut. Natürlich tut es so einem Turnier gut, wenn es von einem großen Namen gewonnen wird. Mit Fognini sind jetzt drei Top-10-Spieler dort. Das ist für alle außer mich super. (okk)