Große Schmerzen oder alles nur Show?

Rätselraten um Djokovic-Verletzung

Teilen

Wie schwer ist Tennisstar Novak Djokovic angeschlagen? Die Oberschenkelblessur des Serben ist eines der großen Gesprächsthemen bei den Australian Open in Melbourne.

Vor dem Achtelfinale am Montag (9.00 Uhr/live ServusTV) gegen den Australier Alex de Minaur wird darüber spekuliert, ob der der Turnierfavorit tatsächlich gröber verletzt ist oder eventuell schauspielert. "Mit Sicherheit hat er was", verteidigte Boris Becker seinen ehemaligen Schützling auf Eurosport.

Djokovic nimmt in Melbourne viele Behandlungspausen in Anspruch. Im Drittrundenspiel gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow ließ sich der 35-Jährige zudem mit schmerzverzerrtem Gesicht gelegentlich auf den Hartplatz fallen. "Wenn er nichts hätte, würde er das auch nicht machen", erklärte Becker. In den Ballwechseln selbst war Djokovic die Verletzung am linken Oberschenkel aber kaum anzumerken.

Becker: "Man hat den Eindruck, dass er blufft"

Zu schaffen macht dem 21-fachen Grand-Slam-Sieger die Kniesehne. "Es ist wirklich schwierig, bei Novak genau zu sagen, was körperlich los ist. Er macht seinen Job, aber er sieht nicht so aus, als wäre er bei 100 Prozent", erklärte Tennis-Legende John McEnroe. Und Becker fügte an: "Manchmal hat man den Eindruck, dass er blufft. Manchmal hat man den Eindruck, er kann das Match nicht beenden. Es ist irgendwie zwischen Himmel und Hölle. Das ist schwierig für den Gegner, sich darauf einzustellen."

Djokovic selbst hatte über die Probleme, die ihn seit mehr als zwei Wochen beschäftigen, gemeint: "Ich bete, dass es nicht passiert, aber es passiert in jedem Match." Physiotherapeuten und Schmerztabletten helfen ihm offenbar zur nötigen Match-Fitness. "Es ist nicht ideal, aber irgendwie geht es."

Nun wartet mit De Minaur ein beweglicher Spieler, der bisher ein famoses Turnier spielt und auf die Unterstützung des Publikums bauen kann. Er erwarte "eine große Herausforderung" und eine "knisternde Atmosphäre", sagte Djokovic. De Minaur sei ein Spielertyp, der dem Serben wehtun könnte, wenn dieser nicht zu 100 Prozent fit sei, meinte McEnroe. "Weil er sich auf Geschwindigkeit und Härte verlässt und den Gegner arbeiten lässt." Auf dem Weg zum 22. Grand-Slam-Rekordsieg muss Djokovic aber auch diese Hürde meistern.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.