Nächster Anlauf

Thiem kennt Comeback-Gegner in Marbella

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Nun schließt sich für Dominic Thiem ausgerechnet in Spanien der Kreis seiner über neunmonatigen Verletzungs-Auszeit.  

Der 28-jährige Niederösterreicher, der sich am 22. Juni 2021 beim Rasenturnier auf Mallorca eine folgenschwere Handgelenksverletzung zugezogen hatte, macht kommende Woche beim ATP-Challengerturnier in Marbella seinen nächsten Comebackversuch. Diesmal wird es aber nach diversen kurzfristigen Absagen wirklich ernst, Thiems erster Gegner heißt Pedro Cachin (ARG).

Das Match wird laut einer ORF-Aussendung am Dienstag (nicht vor 13.30 Uhr) live auf ORF Sport + übertragen. Die aktuelle Nummer 228 sollte der ideale Gegner zum Wiedereinstieg für Thiem werden. Der US-Open-Sieger von 2020 hat in der Woche nach Marbella das ATP-250-Turnier in Marrakesch (ab 4. April) eingeplant, wie die APA aus informierten Kreisen erfahren hat. Genannt hat Thiem danach auch für Monte Carlo (ab 10. April) und Belgrad (18.).

Sollte Thiem die erste, sicherlich mental nicht so leichte erste Hürde nehmen, trifft er in Marbella entweder auf Spaniens Altstar Fernando Verdasco oder den Franzosen Manuel Guinard. Nummer zwei des mit 134.920 Euro dotierten Sandplatz-Challengers, der bei einem Titelgewinn immerhin 125 ATP-Zähler bringt, ist der Slowake Alex Molcan. Ein weit bekannterer Name in der Auslosung ist freilich Stan Wawrinka, der nach über einem Jahr Auszeit mit dann 37 Jahren sein Comeback gibt. Mit dem Schweden Elias Ymer hat der dreifache Schweizer Major-Sieger kein leichtes Auftaktlos.

Das Turnier hat starken Österreich-Bezug, wurde es doch von dem kürzlich überraschend verstorbenen Ex-Muster-Coach Ronald Leitgeb aus der Taufe gehoben. Sein Sohn Florian, der auch beim Challenger in Tulln im Vorjahr Turnierdirektor war, fungiert nun auch in Spanien, wo die Leitgebs einen Wohnsitz haben, als Turnierboss.

Es bleibt zu hoffen, dass sein körperlicher Zustand sowie sein Vertrauen in diesen, Thiem diesmal nicht mehr zu einem Rückzieher veranlasst. Der vierfache Major-Finalist hatte sich im rechten Handgelenk einen Einriss in der Sehnenscheide und der dazugehörigen Gelenkskapsel zugezogen. Zwischenzeitlich warf ihn im vergangenen Sommer ein zu früher Wiedereinstieg ins Training zurück, was auch zur Trennung von Langzeit-Physio Alex Stober führte.

Mitte Dezember wollte Thiem zunächst bei einem Schauturnier in Abu Dhabi, dann beim ATP Cup und den Australian Open in Australien und dann bei den Sandplatz-Südamerika-Turnieren im Februar auf die Tour zurückkehren. Anfang Februar gab Thiem bekannt, dass er frühestens beim Masters-1000-Event in Indian Wells zurückkehrt, doch auch die Masters-1000-Turniere in Kalifornien sowie diese Woche in Miami fanden und finden ohne ihn statt.

Im ATP-Ranking hat sich der ehemalige Weltranglisten-Dritte zuletzt auf Platz 50 gehalten. Am 25. April fällt ihm der wegen der Corona-Sonderregel immer noch in seinen Punkten stehende Titel von Barcelona 2019 aus der Wertung (250 Zähler), davor hält sich der Schaden in Grenzen. Zudem wird Thiem natürlich mit einem "protected ranking" wiedereinsteigen. Das bringt ihm zwar keine Setzung und erspart ihm schwere Erstrunden-Gegner nicht, aber zumindest braucht er keine Wildcards, sollte er noch weiter an Boden verlieren. 

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