NBA ist zurück

LA-Lakers brennen auf Rekord-Titel

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Nur 72 Tage nach dem Titelgewinn der Los Angeles Lakers lassen die besten Basketballer der Welt wieder die Kugel fliegen.

Der Anpfiff zur 75. NBA-Saison ertönt Dienstag (Mittwoch 01.00 Uhr MEZ) mit der Partie Brooklyn Nets gegen Golden State Warriors. Die Lakers um LeBron James sind am selben Tag gegen den Stadtrivalen L.A. Clippers dran, ehe am 25. Dezember fünf Spiele unter dem Weihnachtsbaum liegen. Im neuen Jahr haben James und Co. dann einen speziellen Rekord im Visier.

Wenn es den Lakers nämlich gelingt, die Meisterschaft erfolgreich zu verteidigen, hätten sie ihren 18. Titel erobert. Damit lägen sie in der ewigen Bestenliste vor den Boston Celtics und wären alleiniger Rekordmeister der Liga, der sie seit deren Gründung 1946 angehören. Damals war die Franchise noch in Minneapolis im Große-Seen-Gebiet ("Great Lakes") beheimatet, woher sich auch ihr Name erklärt.

LA-Lakers brennen auf Rekord-Titel
© getty
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LeBron bis 2023 in "Purple and Gold"

Für Chef-Laker LeBron James geht es um den insgesamt fünften NBA-Titel. Und er kann diesem Ziel in seinem gewohnten Umfeld nachjagen, schließlich hat die NBA die fast totale Abschottung der Profis in einem riesigen Komplex des Disney-Konzerns in Orlando aufgegeben. Mit diesem Plan hatte die Liga die wegen Covid-19 im März unterbrochene Saison 2019/20 ab dem Sommer gerettet. Nun werden die Teams wieder kreuz und quer durch ein weites Land reisen. Selbst eine geringe Anzahl von Fans ist in manchen Hallen erlaubt. Tägliche Tests bleiben auf der Tagesordnung.

"Wer nicht in der Bubble war, hat keine Ahnung. Der wird nie verstehen, wie schwer es war, sich selbst zu motivieren, diesen Titel zu gewinnen", machte James keinen Hehl über die tiefen Einschnitte ins Leben der Profis. "Ich habe meine Familie achteinhalb Wochen nicht gesehen. Ich habe meine Kinder nicht gesehen, bis ich aus der Bubble draußen war."

Der bald 36-Jährige unterschrieb ebenso wie Power Forward Anthony Davis ein neues Arbeitspapier, die beiden werden zumindest noch bis 2023 gemeinsam in "Purple and Gold" einlaufen. "Wir werden alles, was wir haben, für diesen Club geben. Die Lakers glauben an uns und haben uns mit diesen Verträgen belohnt. Es ist eine großartige Partnerschaft", sagte der nominelle Small Forward. Hochkarätige Neuzugänge wie Montrezl Harrell, der Deutsche Dennis Schröder und der spanische Center Marc Gasol dürften das Ensemble noch etwas stärker machen.

Kampf um die NBA-Krone

Zu den Herausforderern zählen neben den bereits erwähnten Clippers die Denver Nuggets, die Dallas Mavericks und Utah Jazz in der Western Conference. Im Osten sind es Vizemeister Miami Heat, die Milwaukee Bucks, die Philadelphia 76ers sowie die Celtics und Nets, bei denen der lange verletzte Kevin Durant endlich sein Debüt geben wird. Ins Mittelfeld orientieren werden sich wohl die Houston Rockets, die bereits Russell Westbrook an die Washington Wizards abgaben und auch Superstar James Harden zu verlieren drohen. Die Warriors konnten zwar Stephen Curry wieder fit begrüßen, müssen aber ein weiteres Jahr auf Klay Thompson verzichten, der einen Achillessehnenriss erlitt.

Nichts mit dem Titel zu tun haben werden gleichermaßen die San Antonio Spurs von Jakob Pöltl. Unterschätzen sollte man die Texaner aber nicht, da die Zugpferde LaMarcus Aldridge und DeMar DeRozan dem Team erhalten blieben. Dazu kommen hoffnungsvolle Spieler wie Derrick White, Dejounte Murray, Keldon Johnson und Lonnie Walker. Los geht es für die zuletzt vor allem defensiv ausbaufähigen Spurs am 23. Dezember mit einem Trip zu den Memphis Grizzlies. "Es besteht kein Grund zur Sorge, aber wir müssen unsere Defizite ernst nehmen und besser werden", sagte der Wiener Pöltl.

72 Spiele sieht der Plan im Grunddurchgang vor, 82 Partien wären es in einer regulären Saison gewesen. Die Play-offs finden im gewohnten Umfang statt, spätestes Ende der Saison ist der 22. Juli - der Tag vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio. Die Rückkehr zu gewohnten Mustern hat freilich handfeste finanzielle Gründe. Denn laut Berechnungen der Liga würde es Milliarden US-Dollar kosten, wenn Zuschauer die ganze Saison ausgesperrt blieben. Um die Verluste zu begrenzen, einigte man sich zähneknirschend auf die kürzeste Verschnaufpause in der NBA-Geschichte.

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