Mega-Strafe für Mogel-Mavericks

Minnesota Timberwolves und Miami Heat holen letzte Tickets für NBA-Play-off

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Die Minnesota Timberwolves und die Miami Heat haben sich die letzten beiden Plätze in den NBA-Play-offs gesichert. Hart durchgegriffen hat die NBA hingegen bei den Dallas Mavericks und die Texaner nach dem Mogel-Versuch hart bestraft.

Die Timberwolves dominierten die Oklahoma City Thunder vor allem in der zweiten Halbzeit und erarbeiteten sich durch das 120:95 eine Erstrundenserie gegen die Denver Nuggets. Die Bucks und die Nuggets waren in der Hauptrunde die jeweils besten Mannschaften der Eastern und Western Conference.

Indes haben Joel Embiid, Giannis Antetokounmpo und Titelverteidiger Nikola Jokic bei der Wahl zum wertvollsten Spieler der Saison die meisten Stimmen bekommen. Das teilte die Liga einen Tag vor Play-off-Beginn mit. 100 Journalisten hatten bis zum Ende der Hauptrunde in der besten Basketball-Liga der Welt Zeit, ihre Stimme abzugeben.

Der für die Denver Nuggets spielende Serbe Jokic hat den Titel als Most Valuable Player (MVP) bereits in den vergangenen beiden Jahren gewonnen. Auch Antetokounmpo wurde schon zweimal zum MVP gewählt, der Grieche von den Milwaukee Bucks bekam die Auszeichnung 2019 und 2020. Für den Kameruner Embiid, der für die Philadelphia 76ers spielt, wäre es eine Premiere. Wer gewonnen hat, gibt die NBA im Laufe der Play-offs bekannt.

Dallas bekommt Rechnung präsentiert

Die National Basketball Association (NBA) hat den Dallas Mavericks wegen einer Niederlage kurz vor Saisonende eine Geldstrafe von 750.000 US-Dollar (680.889 Euro) aufgebrummt. Die nordamerikanische Profi-Liga begründete die Entscheidung damit, dass das Team gegen die Regeln verstoßen habe, als in der Partie gegen die Chicago Bulls am 7. April zahlreiche Stammspieler nicht zum Einsatz kamen, obwohl sie nicht verletzt waren.

Dies habe "der Integrität unseres Sports" geschadet, sagte NBA-Vizepräsident Joe Dumars laut Mitteilung vom Freitag. Vor und nach der Partie hatte Mavericks-Trainer Jason Kidd klar gemacht, dass das Management entschieden habe, Spieler wie Kyrie Irving gar nicht und Luka Doncic nur kurz einzusetzen. Er nannte es eine "Entscheidung der Organisation". Die eingesetzten Spieler hätten aber nicht absichtlich verloren, stellte die NBA in ihrer Untersuchung fest.

Mit nur noch theoretischen Chancen auf die Qualifikation für das Play-In und damit eine Resthoffnung auf die Play-offs war es dem Management um Club-Boss Marc Cuban offensichtlich wichtiger, die Saisonbilanz nicht zu gut werden zu lassen. Grund dafür war eine alte Transfervereinbarung mit den New York Knicks.

Hoffen auf Draft-Lotterie

Sollte Dallas beim Draft nach Saisonende erstmals jenseits der Top Ten ein Zugriffsrecht auf einen jungen Spieler haben, geht dieser sogenannte Pick an die Knicks. Sind die Mavericks aber unter den ersten zehn Teams, die auswählen dürfen, behalten sie dieses Recht. Je schlechter ein Team in der Saison abschneidet, desto früher darf es beim Draft auswählen. In der NBA wird das Erstzugriffsrecht zudem unter den schlechtesten Teams verlost. Dallas hätte mit Glück also auch die Chance auf das französische Ausnahmetalent Victor Wembanyama.

Dass Teams in der NBA viele Niederlagen in Kauf nehmen, um durch sogenanntes tanking ihre Position im Draft zu verbessern, ist nicht ungewöhnlich. Allerdings wird darüber öffentlich nicht gesprochen und die Kommentare von Mavericks-Verantwortlichen haben die NBA in Zugzwang gebracht. 2018 musste Cuban schon einmal 600.000 Dollar Strafe zahlen, weil er in einem Podcast öffentlich über tanking gesprochen hatte.

Die Liga gab am Freitag zudem bekannt, dass der vertragslose Miles Bridges wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt für 30 Spiele gesperrt wurde. Der Forward, der zuletzt in der Saison 2021/22 für die Charlotte Hornets gespielt hat, war im Sommer in Los Angeles festgenommen worden, weil er die Mutter seiner Kinder geschlagen haben soll. Die NBA rechnete 20 der 30 Partien auf die vergangene Saison an, in der Bridges nicht aktiv war. Sollte er für die kommende Saison bei einem Team unterschreiben, müsste er nur zehn NBA-Spiele tatsächlich aussetzen.

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