Nach Kreuzbandriss

Benni Raich fiebert Comeback entgegen

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Ärzte und Therapeuten sind mit dem Heilungsverlauf zufrieden.

15 Wochen nach seiner schweren Knieverletzung hat sich ÖSV-Allrounder Benjamin Raich zuversichtlich gezeigt, wieder topfit in die nächste Weltcupsaison zu starten. Auch sein Operateur Karl Golser, Physiotherapeut Robert Weber sowie Kraft- und Konditionstrainer Gerhard Außerlechner sind mit dem Heilungsverlauf mehr als zufrieden.

So fiebert Benni Raich Comeback entgegen



Raich hatte sich im Mannschaftsbewerb der alpinen Skiweltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen (GER) ohne Sturz einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zugezogen und wurde von Golser und Gernot Sperner operiert. Es war die erste schwere Verletzung in der 14-jährigen Karriere des 33-jährigen Pitztalers.

"Zufrieden"

"Damals war es eine schwierige Situation", bekannte der zweifache Olympiasieger, inzwischen sei aber sehr viel Zeit vergangen. "Mit dem Heilungsverlauf bin ich sehr zufrieden." Oft müsse er bei der Therapie etwas zurückschalten, aber vielleicht sei dies das Geheimnis des Erfolges. Jetzt gehe es darum, geduldig und konsequent weiterzuarbeiten und "keinen Blödsinn zu machen". Dabei zeigte der ÖSV-Läufer im Kraftraum des Sanatoriums für die Fotografen und TV-Kameras, dass er schon schwierigste Übungen perfekt beherrscht.

Das Comeback auf Skiern will Raich, der pro Woche 40 Stunden an seinem Comeback arbeitet, nicht erzwingen. "Wahrscheinlich wird es erst Mitte bis Ende August sein", kündigte der Pitztaler an, "die Entscheidung trifft aber mein Körper." Das Überseetraining komme wahrscheinlich zu früh, "aber wenn es mich kitzelt, kann ich kurzfristig anreisen." Das sei mit ÖSV-Cheftrainer Mathias Berthold schon besprochen.

Weltcup-Comeback offen

Raich ließ auch offen, ob sich ein Start beim Weltcupauftakt Ende Oktober in Sölden ausgehen werde. "Sicherlich ist dies ein Ziel, aber nur wenn ich hundert Prozent fit bin." Überstürzen will der Ex-Weltcupsieger nichts. "Denn ich habe mit Strobl Fritz gesprochen, der brauchte nach der gleichen Verletzung fünf Jahre und wurde dann Olympiasieger. Aber so viel Zeit habe ich nicht mehr", schmunzelte der 33-Jährige.

Außerlechner, der mit Raich in dessen persönlichem Fitnessstudio in Leins im Pitztal dreimal pro Woche zwei Stunden arbeitet, erzählte, dass Raich derzeit bei 45 bis 60 Prozent seines Leistungsvermögens stehe. "In drei Monaten wird Benni wieder bei 100 Prozent sein", prognostizierte der Coach, der den Pitztaler bereits seit Karrierebeginn begleitet. "Jedes Training ist ein kleines Abenteuer für Benni, denn er muss sich komplett umstellen." Übungen, die noch vor einem Jahr normal waren, gehen derzeit nicht, aber die Mutter des Erfolges sei ohnehin die Geduld.

Optimaler Zustand

Auch Physiotherapeut Wolfgang Margreiter, bei dem sich Raich am Mittwoch exakten physischen Tests unterzog, bei denen die Beweglichkeit des verletzten Knies, die Kraft und die Koordination überprüft wurden, war vollauf zufrieden: "Der Zustand ist optimal, auch wenn er noch nicht die maximale Leistung bringen kann." Sein Operateur Karl Golser berichtete, dass es dem Knie sensationell gut gehe, es überhaupt keine Komplikationen und Probleme gebe.

Einen Tag vor dem Medientermin in Innsbruck feierte Raich mit seiner Lebensgefährtin Marlies Schild in Leins deren 30. Geburtstag. "Natürlich haben wir darauf angestoßen und gab es ein Geschenk", erzählte der Pitztaler und flunkerte zugleich: "Und ich habe ihr auch einen Kuchen gebacken."
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