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Damen-RTL in Marburg nach abgebrochen

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Zum Zeitpunkt der RTL-Absage führte die deutsche Viktoria Rebensburg.

Der Damen-Riesentorlauf am Samstag in Maribor ist wie befürchtet abgesagt worden. Nach tagelangem Warmwetter hatte man das Rennen dank chemischer Pistenbehandlung zwar gestartet, nach 25 Läuferinnen brach FIS-Renndirektor Atle Skaardal wegen der eklatanten Pistenprobleme aber ab. Die Absage bringt das ÖSV-Damenteam hinsichtlich WM-Aufstellung in Zugzwang, denn das Rennen wird nur schwer nachzuholen sein. Am Sonntag soll trotz des anhaltenden Warmwetters in Slowenien der geplante Slalom durchgeführt werden.

   Dass es mit dem Kunstschneeband auf dem Bachern wegen der frühlingshaften Temperaturen von bis zu 13 Grad plus Probleme geben würde, hatte sich seit Tagen abgezeichnet. Dank Sprühbalken und PTX hatte man noch zu retten versucht, was zu retten war, ÖSV-Coach Andi Moser hatte einen flüssigen Kurs gesetzt. Die Piste gab aber wie befürchtet trotzdem rasch nach. Nach der US-Amerikanerin Sarah Schleper sowie einer kurzen Besprechung am Hang war Schluss.

Aus Sicherheitsgründen bereits aus dem Rennen genommen

'Zum Zeitpunkt des Abbruchs führte die deutsche Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg vor der Lokalmatadorin Tina Maze, also die Startnummer eins vor der Nummer zwei. Als beste Österreicherin lag Vorjahres-Siegerin Kathrin Zettel mit 76 Hundertstel Rückstand auf Platz fünf während Elisabeth Görgl, die bei einem eklatanten Fehlstart die Zeitnehmung zu früh ausgelöst hatte, nur auf Rang elf aufschien und die restlichen ÖSV-Damen weit abgeschlagen waren.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ÖSV-Damenchef Herbert Mandl die am Start wartenden Nicole Hosp und Marlies Schild aus Sicherheitsgründen bereits aus dem Rennen genommen. "Das waren keine Furchen mehr, sondern schon Gruben. Wenn man die nicht richtig erwischt, wäre es gemeingefährlich geworden", begründete Mandl die Maßnahme, die nicht unwesentlich für den Abbruch war.

"So ist Freiluftsport"
"Die Piste ist schnell gebrochen, speziell im unteren Teil. Es war nicht fair", bestätigte Zettel, während sich Görgl vor allem über ihren Fehlstart ärgerte. "Ein Großteil meines Rückstands ging auf diesen Fehler zurück, das war ein Blödsinn von mir", ärgerte sich die Steirerin.

Michaela Kirchgasser trauerte als 23. bei fast drei Sekunden Rückstand der Chance, Lauf zwei eventuell mit einer guten Startnummer in Angriff nehmen zu können, nicht eine Sekunde nach. "Die Absage ist zwar schade, sportlich ist es aber fairer", meinte die Salzburgerin. "So ist Freiluftsport. Manchmal hat man Glück, manchmal Pech."

 Andrea Fischbacher war im oberen Flachteil eine der schnellsten gewesen. "Ab dann hast du dich aber nur noch eingegraben. Schnell zu fahren war im unteren Teil nicht mehr möglich", erklärte die Super-G-Olympiasiegerin. Auch die führende Rebensburg sah die Absage ein. "Angesichts der Bedingungen war das das Optimum, was man an einer Piste herbringen konnte. Trotzdem hat die Strecke sehr schnell nachgegeben."

Am Sonntag soll trotz der anhaltenden Warmwetters der Slalom durchgeführt werden, man hofft auf sinkende Temperaturen. Wenige Wochen vor der WM gleich beide Rennen zu verlieren, wäre katastrophal. Der Riesentorlauf kann vor der WM wohl kaum noch nachgetragen werden, damit bleibt nur noch der Bewerb am 5. Februar in Zwiesel, um das ÖSV-WM-Team zu ermitteln.

   Gerade im Riesentorlauf ist bei den ÖSV-Damen noch viel offen. Nur Görgl (zweimal 4.) und Zettel (7./8.) sollten fix sein, neben Fischbacher (6./9.) haben auch noch Hosp (7.), Marlies Schild (Laufbestzeit in St. Moritz) aber auch Margret Altacher (Laufbestzeit in Aspen) Chancen, in Garmisch im Riesentorlauf anzutreten.

   Selbst Eva-Maria Brem könnte sich in ihrer Comeback-Saison mit einem Top-Ergebnis am Arber noch zur WM katapultieren. "Es wäre schade gewesen, wenn so ein Rennen darüber entscheidet, wer zur WM fahren darf", sagte die Tirolerin, die beim Abbruch nur auf Platz 21 lag. "Es ist zwar schade für die Fans, aber für uns es geht einfach um zu viel", begrüßte sie daher die Absage.
 

Auf Seite 2. der Liveticker zum Nachlesen

11.40 Uhr: Das Wetter hat gewonnen. Es wurde alles probiert - aber nach 25 Läuferinnen muss FIS-Renndirektor Atle Skaardal und seine Crew w.o. geben und das Rennen abbrechen.

11.35 Uhr: ABSAGE. Rennabbruch! Die Entscheidung ist gefallen - das Rennen wird abgesagt. Die richtige Entscheidung, keine Frage!

11.24 Uhr: Das Rennen ist unterbrochen. Atle Skaardal prüft mal, wie sich die Piste präsentiert. Dazu reicht aber eigentlich ein Blick auf die zuletzt gefahrenen Damen.

11.22 Uhr: Die Tirolerin Sarah Schleper oben auch 4 Zehntel voran - im Mittelteil aber zwei große Fehler - die wirken sich deutlich aus. Letztlich 3,39 Sekunden Rückstand und Rang 24.

11.20 Uhr: Die Italienerin Julia Gianesini nützt die Präpariungspause vor ihr - oben 4 Zehntel voran. Im Mittelteil ein Fehler - dennoch mit 8 Zehntel Rückstand noch gut dabei. Unten kämpft sie und rettet sich noch auf Rang 14 ins Ziel.

11.18 Uhr: Das erwartete Startnummern-Rennen. An der Spitze nur Läuferinnen mit niedrigen Nummern. Hölzl hatte mit Nummer 3 einen Fehler, Riesch schlug sich mit Nummer 6 gut. Ansonsten sind die Nummer 1, 2, 4 und 5 in den Top 5.

11.17 Uhr: Auch die Südtirolerin Denise Karbon schaut auf dieser Piste alles andere als gut aus. Zeitgleich mit Brem derzeit auf Rang 20.

11.16 Uhr: Die Piste wird von Läuferin zu Läuferin sichtbar schlechter. Brem kämpft sich hinunter, reiht sich mit 2,84 Sekunden Rückstand knapp vor Kirchgasser auf Rang 20 ein.

11.15 Uhr: Michaela Kirchgasser. Im Mittelteil immer wieder zu spät dran mit dem Schwung - das wirkt sich natürlich in der Zeit aus. Fast 3 Sekunden - damit nur der letzte Zwischenrang. Kommentiert wird's mit einem Kopfschütteln.

11.14 Uhr: Zwischenstand:

1. Viktoria Rebensburg (1) GER 01:11.35
2. Tina Maze (2) SLO +00.07
3. Maria Riesch (6) GER +00.21
4. Tessa Worley (4) FRA +00.44
5. Kathrin Zettel (5) AUT +00.76
6. Maria Pietilae-Holmner (10) SWE +00.79
7. Kathrin Hölzl (3) GER +00.89
8. Federica Brignone (12) ITA +01.00
9. Tanja Poutiainen (7) FIN +01.05
10. Anja Pärson (11) SWE +01.22

 

11.13 Uhr: Eine solide Fahrt der von Fabienne Suter, die keinen groben Fehler einbaut. Aber es ist einfach nichts mehr drin in der Piste - 2,35 Sekunden büßt Suter auf Rebensburg ein.

11.12 Uhr: Nichts zu holen für die Schweizerin Lara Gut - im Mittelteil kassiert sie aber mehr als eineinhalb Sekunden. 2,38 Sekunden Rückstand reichen im Moment zu Rang 16.

11.11 Uhr: Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn obn noch 24 Hundertstel voran. Im Mittelteil fährt sie weitere Linien - hält sieh damit noch ganz gut. Unten kommt nochmals einiges dazu - 1,6 Sekunden Rückstand und Rang 12.

11.10 Uhr: Fischbacher zeigt es im Ziel an - der Ski ging immer wieder weg, die Verhältnisse sind alles andere als fair.

11.09 Uhr: Oben holt Fischbacher einen Vorsprung von 36 Hundertstel heraus. Im Mittelteil kämpft sie gegen die Piste - verliert diesen Kampf klar - eine Sekunde bei der 2. Zwischenzeit zurück. Unten verliert sie nochmals eine Sekunde.

11.08 Uhr:  Taina Borioz. Vor allem im Mittelteil sind bereits bei Startnummer 15 Wannen zu sehen - und natürlich für die Läuferinnen auch zu spüren. Barioz kommt damit nicht zurecht, verliert viel Zeit und reiht sich nur auf Rang 15 ein.

11.07 Uhr: Auch die Südtirolerin oben bei der Welle mit einem leichten Fehler und 3 Zehntel Rückstand. Im Mittelteil verliert sie nochmals mehr als eine Sekunde, unten auch mit Linien-Problemen. 2,16 Sekunden Rückstand bringen sie auf Rang 13.

11.06 Uhr: Fehler von Mancuso bei der Welle im oberen Teil und da schon 1 Sekunde Rückstand. Im Mittelteil erwischt sie immer wieder Schläge und verliert weiter deutlich. Am Ende fehlen Mancuso 2,65 Sekunden auf Rebensburg.

11.05 Uhr: Oben lässt die Piste noch gute Zeiten zu - da liegt Brignone auch 11 Hundertstel voran. Im Mittelteil muss aber auch sie den Verhältnissen Tribut zollen. Im Ziel genau eine Sekunde Rückstand und Rang 8.

11.04 Uhr: Im oberen Teil knallt Pärson eine absolute Bestzeit hin - 57 Hundertstel Vorsprung bei der 1. Zwischenzeit. Im Mittelteil verliert sie aber viel - hat bei der 2. Zwischenzeit 6 Zehntel Rückstand. Letztlich nur Rang 9 - von der 2. Zwischenzeit bis ins Ziel hat sie 1,79 Sekunden verloren!

11.03 Uhr: Die Schwedin Pietilae-Holmner war oben die bisher absolut Schnellste - 4 Zehntel Vorsprung. Aber im Mittelteil ist nichts mehr drin - da verliert sie den deutlichen Vorsprung. 79 Hundertstel Rückstand bedeuten derzeit Rang 6.

11.03 Uhr: Zwischenstand

1. Viktoria Rebensburg (1) GER 01:11.35
2. Tina Maze (2) SLO +00.07
3. Maria Riesch (6) GER +00.21
4. Tessa Worley (4) FRA +00.44
5. Kathrin Zettel (5) AUT +00.76
6. Maria Pietilae-Holmner (10) SWE +00.79
7. Kathrin Hölzl (3) GER +00.89
8. Tanja Poutiainen (7) FIN +01.05
9. Elisabeth Görgl (9) AUT +01.38
10. Anemone Marmottan (8) FRA +01.76

11 Uhr: Görgl fast mit einem Frühstart - sie unterbricht den Startvorgang - stßt aber das Starttor bereits auf. Das Missgeschick am Start kostet viel - oben schon 8 Zehntel zurück. 1,38 Sekunden fehlen ihr im Ziel - einen Großteil davon hat sie am Start liegen gelassen.

10.58 Uhr: Schwerer Fehler von Marmottan bei der Welle im oberen Teil. Da ist es flach - der Fehler wirkt sich markant aus - schon oben 1 Sekunde zurück. Erst ganz unten kommt sie ins Fahren - und hält den Rückstand mit 1,76 Sekunden angesichts des Fehlers noch in Grenzen.

10.56 Uhr: Tanja Poutiainen hat oben bei einer Welle leicht versetzt - dennoch 7 Hundertstel voran. Im Mittelteil ist nichts mehr drinnen - auch Poutiainen verliert da viel, hat 7 Zehntel Rückstand bei der 2. Zwischenzeit. Am Ende 1,05 Sekunden Rückstand - Rang 7 für die Startnummer 7.

10.54 Uhr: Maria Riesch. Oben im Flachen bisher die Schnellste - 3 Zehntel vor Rebensburg. Im Mittelteil büßt aber auch Riesch ein - bei der 2. Zwischenzeit noch 1 Hundertstel voran. Unten ein kleiner Rutscher - aber es reicht noch zum 3. Zwischenrang - mit nur 21 Hundertstel Rückstand.

10.52 Uhr: Starker Beginn von Zettel - oben 24 Hundertstel voran. Im Mittelteil hat sie aber Probleme - die kosten viel Zeit. Bei der 2. Zwischenzeit schon 4 Zehntel zurück. Unten kommen dann nochmals 3 Zehntel dazu. 76 Hundertstel Rückstand bringen Zettel auf Rang 4 der Zwischenwertung.

10.50 Uhr: Im Vorjahr gewann Kathrin Zettel hier in Marburg - seither warten die ÖSV-Damen aber auf einen RTL-Sieg.

10.49 Uhr: Die Saison-Dominatorin Tessa Worley beginnt ausgezeichnet - liegt oben 2 Zehntel voran. Im Mittelteil verliert sie aber - unten dann noch ein kleiner Fehler. 44 Hundertstel Rückstand bringen ihr den 3. Zwischenrang.

10.48 Uhr: Kathrin Hölzl. Oben einmal leicht zu spät dran - und 25 Hundertstel Rückstand bei der 1. Zwischenzeit. Im Mittelteil kassiert sie nochmals 5 Zehntel. Letztlich fehlen nach einem Lauf ohne großen Fehler 89 Hundertstel auf Rebensburg.

10.47 Uhr: Maze verliert im Mittelteil 3 Zehntel auf Rebensburg - unten holt die Slowenin aber noch auf und reiht sich mit 7 Hundertstel Rückstand auf Rang 2 ein.

10.46 Uhr: Die Olympiasiegerin legt mit Startnummer 1 hier am Schneeband in Marburg die erste Richtzeit vor.

10.45 Uhr: Durchgangbeginn! Und los geht der 5. Riesentorlauf dieser Saison. Vicktoria Rebensburg ist auf der Piste.

10.45 Uhr: Startliste 1. Durchgang

1. Viktoria Rebensburg (1) GER
2. Tina Maze (2) SLO
3. Kathrin Hölzl (3) GER
4. Tessa Worley (4) FRA
5. Kathrin Zettel (5) AUT
6. Maria Riesch (6) GER
7. Tanja Poutiainen (7) FIN
8. Anemone Marmottan (8) FRA
9. Elisabeth Görgl (9) AUT
10. Maria Pietilae-Holmner (10) SWE
11. Anja Pärson (11) SWE
12. Federica Brignone (12) ITA
13. Julia Mancuso (13) USA
14. Manuela Mölgg (14) ITA
15. Taina Barioz (15) FRA

10.45 Uhr: Die Jury vertraut der Piste - das Rennen ist bestätigt.

10.44 Uhr: Herzlich Wilkommen zum Damen Riesenslalom.

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Stolze elf Grad plus zeigte das Thermometer gestern im slowenischen Marburg an und auch für heute sind knapp zehn Grad prognostiziert. Die bange Frage: Kann der Riesentorlauf überhaupt gefahren werden? ÖSV-Damen-Cheftrainer Herbert Mandl (49) gibt Entwarnung. „Die Veranstalter haben hart und auch mit Chemikalien gearbeitet“, berichtet Mandl. „Die Rennen werden stattfinden, wenn auch bei beinahe sommerlichen Bedingungen.“

Acht Girls kämpfen um vier WM-Startplätze Damit erhalten unsere Ski-Damen heute eine neue Chance ihre Negativ-Serie im Riesentorlauf – dem vorletzten vor der WM in Garmisch – zu beenden. Zur Erinnerung: bislang schaffte noch keine Österreicherin in dieser Saison den Sprung auf das Podest. Zwei vierte Plätze von Lizz Görgl waren das höchste der Gefühle. „Das ist insofern ärgerlich, weil wir hier mannschaftlich eigentlich am besten aufgestellt sind“, weiß Coach Mandl. Genau diese Dichte im Team könnte in den kommenden Wochen noch für Aufregung sorgen, wenn es um die Vergabe der WM-Tickets geht. Denn für Mandl gibt es mit Görgl, Niki Hosp, Marlies Schild, Andrea Fischbacher, Michi Kirchgasser, Eva-Maria Brem, Steffi Köhle und Kathrin Zettel gleich acht Kandidatinnen für einen Start beim WM-Riesentorlauf. Ein Podestplatz heute in Marburg wäre für alle acht die beste Empfehlung.

Zettel hat im Vorjahr in Marburg bereits gewonnen Einer traut Mandl dies besonders zu: Kathrin Zettel. „Bei der Kathi ist das Stockerl fällig“, ist sich der Trainer sicher. Zettel selber gibt sich zurückhaltend. „Im Riesentorlauf fehlt mir noch einiges, um ganz vorne mitfahren zu können“, Für den Slalom am Sonntag erwartet sie sich mehr. Eines spricht heute allerdings für die 24-jährige Niederösterreicherin: Vor fast genau einem Jahr war sie es, die am Bachern in Marburg den letzten rot-weiß-roten RTL-Sieg eingefahren ist.

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