Anschuldigungen

DSV-Trainer klagt wegen Doping-Gerüchten

Teilen

Ex-Biathlon-Weltmeister Jürgen Wirth gab eine eidesstattliche Erklärung bei Gericht ab. Der Deutsche Skiverband hält den Zeugen für unglaubwürdig. Der beschuldigte Trainer Ullrich reichte Klage ein.

Der Deutsche Skiverband hält den Doping-Belastungszeugen für "unglaubwürdig", doch der frühere Biathlon-Weltmeister Jürgen Wirth hat seine Anschuldigungen gegen Herren-Bundestrainer Frank Ullrich bekräftigt. "Ich kann bestätigen, dass ich eine Eidesstattliche Erklärung zur Vorlage bei Gericht abgegeben habe", sagte Wirth. Auf die Aussagen seines früheren Schützlings will Ullrich mit einer Klage reagieren.

Zuvor hatte der DSV nach einer Präsidiumssitzung angekündigt, dass er eigens eine Untersuchungskommission einberufen werde. Der Verband empfahl Ullrich, "die Möglichkeit einer Strafanzeige sowie einer zivilrechtlichen Klage gegen Herrn Wirth überprüfen zu lassen". Unabhängig davon will sich der Verband noch einmal umfassend mit allen Zusammenhängen - und damit auch mit den Anschuldigungen gegen Wilfried Bock - beschäftigen. Der frühere DDR-Cheftrainer Bock war in einem Beitrag der ARD-Sportschau von Wirth und auch von Olympiasieger Jens Steinigen mit Doping-Praktiken in der früheren DDR in Zusammenhang gebracht worden. Beide Trainer bestreiten die Anschuldigungen.

Die von der ARD-Sportschau verbreiteten aktuellen Wirth-Aussagen stünden im direkten Gegensatz zu seinen früheren Zeugenaussagen vor dem Landeskriminalamt Thüringen aus dem Jahre 1991, erklärte der Skiverband in einer schriftlichen Mitteilung. Am Sonntag hatte Wirth erklärt: "Frank Ullrich hat uns damals angewiesen, dieses Mittel Oral-Turinabol einzunehmen, damit wir schneller wieder regenerieren, das heißt, schnellere Erholungsphasen haben."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.