Salzburger gewinnen auch viertes Spiel und holen den Meistertitel.
Red Bull Salzburg hat sich zum sechsten Mal den österreichischen Eishockey-Meistertitel gesichert. Die Mannschaft von Trainer Daniel Ratushny gewann am Dienstag auswärts gegen die Vienna Capitals 4:3 und holte damit auf schnellstem Weg mit 4:0 den Sieg in der Finalserie (best of seven) der Erste Bank Liga (EBEL).
Gleich zwei Titel auf einen Schlag
Die Salzburger durften in der mit 7.000 Zuschauern ausverkauften Halle der Capitals beide Pokale für den Meistertitel und die EBEL-Krone in die Höhe stemmen. Im Vorjahr hatten sie aufgrund des gegen Bozen verlorenen Endspiels noch mit einem vorliebnehmen müssen. Die nach dem Trainerwechsel zu Jim Boni überraschend ins Endspiel gekommenen Capitals müssen hingegen weiter auf ihren zweiten Titel nach 2005 warten. Zu überlegen waren die auch schon im Halbfinale gegen den KAC 4:0 siegreichen "Bullen".
Guter Start der Capitals
Im vierten Match war davon anfangs aber noch nichts zu merken, denn die Caps hatten den besseren Start. Kapitän Ferland staubte in der 9. Minute im Powerplay zur Führung ab. Das war der Weckruf für die Salzburger, die dreieinhalb Minuten später nach einer Drangperiode ebenfalls in Überzahl ausglichen. Raffl (12.) erzielte in seinem 500. Ligamatch aus der Drehung das 1:1. Danach waren die Salzburger das etwas bessere Team, der nächste Treffer gelang aber den Wienern. Torjäger Foucault sorgte in der vorletzten Minute des ersten Abschnitts im Nachschuss für die neuerliche Führung.
Vier Minuten nach Wiederbeginn legten die Caps bei 4:3-Überlegenheit nach. Rotter verwertete ein Idealzuspiel von Sylvester mit einer Direktabnahme zum 3:1. Die Wiener hatten dann für einige Minuten Oberwasser, verabsäumten es aber, weiter davonzuziehen. Das rächte sich drei Minuten vor Ende des Mitteldrittels, ein abgefälschter Fahey-Schuss brachte im Powerplay den Anschlusstreffer für die "Bullen".
Bullen drehen Spiel im Schlussdrittel
Kurz nach der letzten Pause hatten die Gäste bei einem Stangenschuss von Duncan zunächst noch Pech. Bald danach nutzten die Mozartstädter eine Fünfminuten-Überzahl nach Strafe gegen Peter aber zur Wende. Beach (45.) traf aus kurzer Distanz zum 3:3 und ein abgelenkter Sterling-Schuss (48.) brachte Salzburg 4:3 voran. Von diesem Rückschlag erholten sich die Wiener nicht mehr und so behielten die Salzburger im insgesamt zehnten Saisonduell mit den Caps zum neunten Mal die Oberhand. Der Sieg zum Meistertitel war ihr elfter Play-off-Erfolg en suite.
UPC Vienna Capitals - Red Bull Salzburg 3:4 (2:1,1:1,0:2)
Wien, 7.050 (ausverkauft)
Tore: Ferland (9./PP), Foucault (19.), Rotter (25./PP) bzw. Raffl (13./PP), Welser (37./PP), Beach (45./PP), Sterling (48./PP)
Strafminuten: 19 plus Spieldauer Peter bzw. 14
Die Reaktionen zum Spiel
Matthias Trattnig (Kapitän Salzburg): "Es war nach letztem Jahr mit der Finalniederlage sehr hart. Wir haben lange darauf hingearbeitet. Es war eine super Serie. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Die Wiener sind immer stärker geworden."
Daniel Ratushny (Trainer Salzburg): "Die Spieler haben unglaubliche Konstanz gezeigt. Ich bin sehr zufrieden mit der Beständigkeit, mit der die Mannschaft gespielt hat."
Daniel Welser (Salzburg-Spieler): "Wir haben es wieder geschafft. Wir haben eine unglaubliche Saison gespielt. Wir haben das Aus in der Champions League weggesteckt. Wir hatten aber auch Tiefs, die wir überbrückt haben. Diese Saison war unglaublich, wir haben im Play-off nur einmal verloren."
Dominque Heinrich (Salzburg-Spieler): "Das ist wunderschön und unbeschreiblich. Wir haben so hart gekämpft, und ich denke, wir haben es uns verdient."
Rafael Rotter (Torschütze Capitals): "Ich denke, dass wir die letzten drei Monate super Eishockey gezeigt haben, es ist schade, dass wir nicht von Beginn an so gespielt haben. Durch Jim Boni ist Struktur in die Mannschaft gekommen, wir haben super Leistungen gezeigt. Hut ab vor Salzburg, sie waren das ganze Jahr die beste Mannschaft - mit Abstand. Kleine Fehler entscheiden, das hat man auch heute wieder gesehen."
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