Fünf Tage vor dem Start in die Eishockey-WM in Stockholm gegen Finnland bestreitet Österreichs Team Sonntagabend in Wien gegen Kanada sein hochattraktives, letztes Vorbereitungsspiel gegen Kanada.
Es ist das neunte nach je zwei Niederlagen gegen Lettland und Ungarn, Niederlage und Sieg nach Verlängerung gegen Weltmeister Tschechien, zwei Niederlagen gegen Deutschland.
Gegen die Kanadier kann Teamchef Roger Bader erstmals die Formationen aufbieten, die ihm auch gegen die Finnen, gegen die letztes Jahr bei der WM in Prag ein Sensationssieg gelang, vorschwebt. Auch gegen die Kanadier ließen die Österreicher 2024 aufhorchen: Im letzten Drittel ein 1:6 aufgeholt (!), dann nach Verlängerung verloren.
Für den eingebürgerten finnischen Tormann von Meister EC Red Bull Salzburg, Atte Tolvanen, wird es gegen die Kanadier sein zweites Länderspiel. Das dritte gegen Finnland könnte zum Familienduell gegen seinen jüngeren Bruder Eeli, Legionär in der NHL bei Seattle, werden. Da gibt's ein Fragezeichen: Tolvanens hochschwangere Frau erwartet in Helsinki die Geburt des ersten Kindes. Wenn es so weit ist, wird Tolvanen von Stockholm nach Helsinki fliegen, egal welches Spiel am Programm steht und selbst entscheiden, wann er wieder zur WM zurückkommt.
Das hat Bader auch mit seinem Kapitänsrat, sprich Thomas Raffl und Dominique Heinrich, besprochen. Kanada bietet Sonntag 16 NHL-Spieler auf, Österreich mit Marco Kasper, dem Center der Detroit Red Wings, einen. Teamchef der Kanadier ist der 60-jährige Dean Evason, von Februar 2020 bis November 2023 Cheftrainer von Minnesota Wild, der Mannschaft von Marco Rossi.
Minnesota schied in der Nacht auf Freitag in der ersten Runde des NHL-Play-offs gegen Las Vegas aus. Bader nahm Kontakt zu Rossi und seinem österreichischen Agenten auf, die Chancen, dass der Vorarlberger noch zur WM kommt, bleiben äußerst gering. Weil er noch keinen neuen Vertrag hat, die Verhandlungen laufen. Eine Verletzung bei der WM würde seinem Kurswert schaden, daher die Absage.