Tor und Assist bei Sensationssieg gegen Slowakei

NHL-Legionär Rossi gibt Team WM-Hoffnung

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Eine Macht im Powerplay, ein gutes Auge für den Mitspieler, stark beim Bully und erfolgreich im Abschluss - Marco Rossi hat am Donnerstag in Kapfenberg seine ganze Klasse gezeigt.

Der Center war beim überraschenden 6:3-Sieg der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft gegen die Slowakei einer der herausragenden Spieler. Die Begeisterung danach mit zahlreichen Foto-Wüschen der Fans bewältigte er mit Geduld ebenso souverän.

"Wir können viele gute Sachen mitnehmen und zufrieden sein. Es ist wichtig für das Selbstvertrauen, dass wir gesehen haben, dass wir gegen eine Top-Mannschaft wie die Slowakei gewinnen können", sagte der Vorarlberger nach seinem ersten Länderspiel seit zwei Jahren. Rossi war nach dem Aus von Minnesota Wild im NHL-Play-off frei und verstärkt das ÖEHV-Team bei der am 12. Mai beginnenden Weltmeisterschaft in Finnland. Sehr zur Freude seiner Mitspieler. "Wir sind enorm froh, einen Spieler wie Marco an Board zu haben. Es ist kein Geheimnis, dass er das Beste ist, was Österreich derzeit zu bieten hat. Er ist ein unglaublicher Spieler, in allen Belangen", meinte etwa Kapitän Thomas Raffl.

Rossi spielte zwischen den Flügeln Dominic Zwerger und Mario Huber, sammelte gleich mit seinem ersten Shift einen Scorerpunkt und war auch danach stets ein Aktivposten. "Unser Ziel war, von Anfang viel Energie reinzubringen. Es kommen viele gute Sachen raus, wenn wir voll gehen", sagte Rossi, der auch als Führungsspieler auftrat. "Ich glaube, ich habe eine größere Rolle hier. Mein Ziel ist, die Mannschaft zu pushen, ihr zu helfen", erklärte er.

Guter Saisonabschluss in Minnesota

Auch wenn seine Saison in Nordamerika nicht ganz nach Wunsch verlaufen ist, strahlt er dennoch Selbstvertrauen aus. Rossi hat zu Saisonbeginn 16 NHL-Spiele für Minnesota absolviert, ist danach ins Farmteam Iowa Wild geschickt worden, wo er mit 16 Toren und 35 Assists in 53 Spielen zweitbester Punktesammler war, und bekam im April nochmals drei NHL-Einsätze.

"Ich kann vieles mitnehmen von der Saison. Und es gibt Punkte, wo man dran arbeiten muss", sagte der Stürmer, der auch von einem guten Saison-Abschlussgespräch mit dem General Manager und dem Trainer von Iowa berichtete. "Schneller und kräftiger werden, die NHL ist noch einmal ein Sprung rauf. Darauf liegt mein Fokus nach der WM. Dann werde ich eine gute Saison haben. Aber jetzt ist mein Fokus auf der WM", so Rossi.

Vorbereitung in den USA

Danach wird sich der Nummer-9-Draft von 2020 teilweise in Amerika vorbereiten, um sich einen Stammplatz im NHL-Team von Minnesota zu erkämpfen. Darauf hofft auch Bill Guerin, General Manager der Wild. Minnesota wird aufgrund der schwierigen Cap-Situation einige Spieler abgeben müssen und auf billigere Profis wie eben Rossi setzen. "Wir können für Free Agents nicht viel ausgeben. Wir brauchen junge Spieler oder billigere im Kader", erklärte Guerin in einer Pressekonferenz zu Saisonabschluss und sprach konkret über Rossi: "Dass er zu uns kommt und ein Unterschiedsspieler ist, ist wichtig für uns."

Der General Manager begründete nochmals, warum der Vorarlberger früh in der Saison vom NHL-Club ins Farmteam geschickt worden ist. "Das schlimmste, was wir hätten tun können, ist ihn ins Lineup zu drängen. Das hätte seiner Entwicklung geschadet. Wir wollen ihn nicht in Situationen bringen, wo er versagt", meinte der Wild-Chef.

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