Doppeltest vor Olympia-Qualifikation

Eishockey-Nationalteam auf Formsuche

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Unser Nationalteam sucht den Feinschliff vor der Olympia-Qualifikation wird noch gegen Italien und Ungarn getestet.

In eineinhalb Trainingswochen und mit zwei Testspielen in Wien soll Österreichs Eishockey-Nationalteam fit für die Olympia-Qualifikation werden. Teamfindung, Kampf um den Platz in der Mannschaft und Erfolgserlebnisse stehen am Samstag gegen Ungarn und am Sonntag gegen Italien (jeweils 16.30/live ORF Sport+) im Fokus von Teamchef Roger Bader. Mit einer Mischung aus hochtalentierten Jungprofis und Routiniers geht es danach zum Qualifikationsturnier nach Bratislava.

"Ich bin angetan vom Niveau, das war auch schon anders", zeigte sich Bader über den Fitnesszustand seines Teams nach einer langen Sommerpause hoch zufrieden. Der Teamchef hat einen Mix aus Jung und Alt einberufen, der sich in die drei Blöcke Legionäre (9), KAC- und Salzburg-Spieler (je 6) einteilen lässt. "Jetzt geht es darum, ein Team zu formen, in den zwei Wochen nahe an unser Leistungsoptimum zu kommen, um das Wettkampfglück auf unsere Seite ziehen zu können", sagte der Teamchef vor dem Kampf um das Olympia-Ticket von Donnerstag bis Sonntag kommender Woche gegen Gastgeber Slowakei, Belarus und Polen.

Bader hat die Mission Qualifikation in vier Phasen eingeteilt: Die Forming-Phase zum Start des Trainingslagers, in dem alle Spieler physisch auf das gleiche Niveau gebracht werden sollen und das Spielsystem einstudiert wurde. An diesem Wochenende steht die Storming-Phase an. "Wir wollen umsetzen, was wir in der ersten Phase trainiert haben und natürlich wollen wir die zwei Spiele auch gewinnen. Und es gibt den Kampf um die Plätze und Rollen in der Mannschaft", erklärte Bader. Danach folgt bis Mittwochabend die Norming-Phase, in der es um den Feinschliff und die Schärfung der Special Teams geht. In der Performing-Phase wird es im Kampf um die Olympia-Teilnahme ernst.

Drei Leistungsträger fehlen unserem Team

Mit NHL-Stürmer Michael Raffl, Center Konstantin Komarek und Flügelstürmer Fabio Hofer fehlen dafür drei langjährige Leistungsträger. Über abwesende Spieler spricht Bader ungern, für Raffl, der bei den Dallas Stars einen Einjahresvertrag unterzeichnet hat, zeigte er aber volles Verständnis. "Ich hatte vor sechs Wochen ein gutes Gespräch mit ihm. Ich wusste, dass die Vertragssituation in der NHL davon abhängt, ob er mitmacht oder nicht. Er selbst hat auf einen Zweijahresvertrag gehofft, dann glaube ich, wäre er auch dabei gewesen. Aber er hat nur einen Einjahresvertrag bekommen. Mit 33 Jahren ist das vielleicht sein letzter Vertrag, das Risiko schien ihm zu groß, dass er vielleicht verletzt rübergeht, das kann ich verstehen. Ich habe die Absage erwartet, weil ich um die Verhältnisse wusste", so der Teamchef.

Ohne Komarek und Raffl, der im Team immer wieder auch als Center zum Einsatz gekommen ist, gibt es eine neue Hierarchie auf der Mittelstürmer-Position. Die Jugend übernimmt. Benjamin Baumgartner (21), im Vorjahr von den New Jersey Devils an Nummer 161 gedraftet, und Marco Rossi (19), der mittlerweile bei den Minnesota Wild einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat, werden zwei Offensivlinien anführen. Hinter Routinier Thomas Hundertpfund ist Lukas Haudum (24) aktuell als Spielmacher der vierten Linie vorgesehen.

Mega-Talente lassen Bader hoffen

"Rossi und Baumgartner sind zwei spielerische, junge Top-Talente, die auch athletisch schon hervorragend und voll akzeptiert sind. Ich bin überzeugt, Marco wird es schaffen, diese Saison NHL zu spielen. Benni wird auch irgendwann dort landen. Ich habe Vorbereitungsspiele von Lausanne gesehen, Baumgartner war mit Abstand der beste Spieler. Hundertpfund bringt die Erfahrung mit, Haudum hat ein absolut super Turnier in Ljubljana gespielt und es ist keine klassische vierte Linie", analysierte Bader.

Nach den beiden Testspielen wird der Kader um drei Feldspieler und einen Torhüter auf 22 Feldspieler und drei Torhüter reduziert. Im Tor bekommen Bernhard Starkbaum und David Kickert (beide Vienna Capitals) die Chance, sich für Bratislava zu empfehlen.
 

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