Wegen harter Kritik

Nationalteam-Aus für Oliver Setzinger

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Schweiz-Legionär reagiert mit neuer Kritik: "Rückgratlos und peinlich."

Die Teamkarriere von Oliver Setzinger in der österreichischen Eishockey-Auswahl ist beendet. Nach teils harscher Kritik an der Verbandsspitze während der WM in der Slowakei Anfang Mai eliminierte der Vorstand des ÖEHV den Schweiz-Legionär per Beschluss aus dem Nationalteam. Diesbezügliche Medienberichte bestätigte Präsident Dieter Kalt. Setzinger selbst holte umgehend zum Gegenschlag aus.

Kalt: "Bogen überspannt"
"Der Verband verzichtet auf seine weitere Tätigkeit. Er hat den Bogen mit seinen Eishockey-schädigenden Äußerungen in der Öffentlichkeit überspannt", meinte Kalt am Freitag. Der von Setzinger während der WM ins Kreuzfeuer seiner Kritik genommene Verbandschef merkte auch an, dass die Maßnahme nicht von seiner Person ausgegangen war: "Es war nicht meine Entscheidung, sondern die des Vorstands."

Harte Kritik während der WM
Kalt hatte bei den für Österreich mit dem Abstieg aus der A-Gruppe geendeten Titelkämpfen nach einem 0:5 gegen Norwegen das Fehlen von Führungsspielern beklagt, Setzinger konterte einen Tag später nach dem 2:7 gegen Weißrussland ("Es ist immer leicht, von oben zuzusehen, im VIP-Raum Hors D'oeuvre zu essen und zu sagen, es fehlen die Leader"). Der Vorstand reagierte nun Wochen später. "Solche Äußerungen bringen in eine Mannschaft noch mehr Wirbel. Solche Einzeldarsteller brauchen wir nicht", erklärte Kalt.

Retourkutsche von Setzinger
Setzinger holte nach der Entscheidung des Verbandes zum Gegenschlag aus und kritisierte auch, dass er die Entscheidung nur via Medien erfahren habe. "Dass mich der österreichische Eishockeyverband nach elf Jahren Seniorennationalteam und über 150 Spielen via Zeitung und noch dazu einer reinen Kärntner Zeitung eliminiert, ist nur rückgratlos und peinlich. Aber das sagt alles über unseren Verband aus", sagte der 27-Jährige der Internet-Plattform "Hockey News".

Ziel der Kritik verfehlt
Er sei sich bewusst gewesen, dass seine Äußerungen nicht ohne Folgen bleiben würden, so der Lausanne-Legionär. Dass er diese nur geäußert habe, um sich "von einer verkorksten WM abzuputzen", dementierte Setzinger: "Ich wollte nur, dass vielleicht mal ein paar Verantwortlichen die Augen geöffnet werden und diese realisieren, dass es allerhöchste Eisenbahn ist, um etwas zu unternehmen."

Viveiros neuer Teamchef?
Neuigkeiten soll es auch in der Teamchef-Frage geben. Bill Gilligan soll als Sportdirektor gehalten werden, während an der Bande ein neuer Chefcoach - dem Vernehmen nach KAC-Trainer Manny Viveiros - stehen soll. Kalt bezeichnete dies als "Wunschtraum einer Zeitung", stellt aber auch klar, dass Ex-Graz-Trainer Gilligan das Amt des Sportdirektors unterbreitet wurde. "Er hat sich seither dazu noch nicht konkret geäußert", berichtete Kalt. Offenbar denkt der US-Amerikaner aus familiären Gründen an einen Abschied aus dem ÖEHV-Team.

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