Österreichs NHL-Exporte machen sich Sorgen um den heimischen Nachwuchs. Thomas Pöck steht möglicherweise vor einem Trade.
Die zwei rot-weiß-roten Eishockey-Aushängeschilder Thomas Vanek und Thomas Pöck sind weit weg von Österreich. In Nordamerika haben die beiden ihr Glück gefunden und in der NHL Fuß gefasst. Dennoch sind beide durch Internet und Bekannte über das Eishockey in der Heimat bestens informiert. Und sie sind sich einig, dass die Legionärsfreigabe in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) dem österreichischen Eishockey keinen guten Dienst tun wird.
Punkteregelung ist Katastrophe
"Das ist eine Katastrophe für das
österreichische Eishockey", sagt Vanek zur Punkteregelung, die für die
laufende Saison eingeführt worden ist. Demnach wurde jeder Spieler in einer
Skala von 1 bis 4 bewertet, Legionäre zählen automatisch 4 Punkte, junge
Österreicher abgestuft ab U24 zwischen einem und zwei Punkte. Jeder Club
darf einen Kader für höchstens 65 Punkte haben.
Quasi-Aufhebung der Legionärsbeschränkung
Die Regelung
bedeutet quasi eine Aufhebung der Legionärsbeschränkung, was Vanek und Pöck
kritisieren. "Das einzig Sinnvolle wäre, wieder auf vier, fünf Ausländer
zurück zu gehen. Es stehen zwar Junge auf dem Spielbericht, kommen aber oft
nur auf fünf, sechs Minuten Eiszeit. Das bringt für die Entwicklung nichts",
erklärte Vanek. Er glaubt, dass dadurch Spieler dem Sport verloren gehen.
"22-, 23-Jährige gehen in die Nationalliga, spielen noch zwei Jahre und
hören dann auf", meinte der Stürmerstar der Buffalo Sabres.
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Vanek selbst ist bereits mit 14 Jahren nach Nordamerika gegangen, wo es im Profisport keinerlei Beschränkung betreffend Nationalität gibt. Im Nachwuchsbereich allerdings schauen Kanadier und US-Amerikaner sehr, dass ihre eigenen Talente gefördert werden. In der US-Juniorenliga USHL, in der Vanek auf sich aufmerksam machte, oder der kanadischen Juniorenliga CHL, aus der etwa Michael Grabner kommt, sind nur zwei Europäer pro Club erlaubt.
Regelung gegen Österreicher
"So schützen und forcieren sie
den eigenen Nachwuchs", weiß Pöck, der einst mit 17 Jahren unter dem neuen
ÖEHV-Teamchef Lars Bergström beim KAC debütierte, aber kurze Zeit später
nach Amerika wechselte. Pöck findet die neue Regelung unfair. "Diese
Regelung ist komplett gegen die Österreicher, die jahrelang mitgeholfen
haben, die Liga aufzubauen", meinte Pöck, der damit nicht die bereits
etablierten Top-Spieler meint.
Parallelen zu 1999/2000
"Wir sind wieder dort, wo wir 1999/2000
gewesen sind", zog der Kärntner Verteidiger Parallelen zu einer Saison, in
der nur vier Mannschaften, aber viele Legionäre spielten, ehe es zu einem
totalen Neustart mit maximal vier ausländischen Spielern kam. "Wir hatten
damals 13 Spieler aus dem 81-er Jahrgang, aber es kam kaum einer weiter. Wie
willst du als Junger zehn Legionäre rausspielen? Geblieben sind vier",
erinnert sich Pöck.
Stärkere Liga, aber kaum junge Spieler
Ein ähnliches
Szenario sieht er nun wieder. "Jetzt ist die österreichische Liga durch die
Legionäre vielleicht stärker, aber Junge kommen nicht nach", befürchtet er,
dass in Zukunft ein österreichischer Teamchef noch weniger Auswahl als
ohnehin schon hat. Es sei denn, das sowohl von Vanek als auch von Pöck
gelobte Nachwuchsprogramm von Red Bull Salzburg trägt die erhofften und
zahlreichen Früchte.
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Mit acht Verteidigern sind die New York Rangers in die aktuelle Saison der National Hockey League (NHL) gestartet. Sieben hat Cheftrainer Tom Renney in den bisherigen zwei Spielen eingesetzt, nur Thomas Pöck nicht. Der Kärntner fragt sich daher, wie es weiter geht, sein Agent hat Gespräche mit dem Management der Rangers aufgenommen.
Ob Pöck am Mittwoch im Stadtderby gegen die Islanders oder in den folgenden Spielen zum Einsatz kommt, weiß er nicht. "Keine Ahnung, was passiert", erklärte er am Sonntag, nachdem er am Vortag in der Partie gegen die Ottawa Senators (0:2) wieder zum Zuschauen verurteilt war.
Lob für Vorbereitung, aber keine Eiszeit
Renney hat dem
25-Jährigen Lob für dessen Leistungen in der Vorbereitung gezollt, dies
allerdings nicht mit Eiszeit belohnt. "Er kann mir nicht erklären, was nicht
passt", sagte Pöck, der nicht spekulieren will, ob deshalb ein Transfer
anstehen könnte. "Ich habe noch nie gehört, dass man acht Verteidiger hat.
Aber ein Trade ist nicht meine Entscheidung", erklärte er, gab aber bekannt,
dass zwischen seinem Spielerberater und dem Club derzeit Gespräche laufen.
Keine einfache Situation auch für seine Freundin Arlene, die erst im Vormonat eine Stelle als Lehrerin in einer Vorschule in der Bronx angetreten hat und daher nur ungern umziehen würde. Doch sollten die Rangers diese Entscheidung treffen, würde es auch für sie packen heißen.