Russland bleibt nach einem erneuten Finalsieg über Kanada Eishockey-Weltmeister und ist mit dem 25. Titel (inklusive Sowjetunion) nun alleiniger Rekordchampion vor den Nordamerikanern.
Die Russen gewannen am Sonntag in Bern 2:1 (1:1,1:0,0:0) gegen die Kanadier, die die Revanche für das schmerzliche 4:5 vor einem Jahr auf eigenem Eis verpassten.
Im Vergleich der Eishockey-Supermächte brachte Jason Spezza (6.) den Herausforderer in Führung, Oleg Saprykin im Powerplay (13.) und Alexander Radulow (35.) drehten die Partie zugunsten der Russen. 19 Jahre nachdem er die Sowjetunion als Spieler letztmals zum WM-Titel geführt hatte, ließ sich Russlands Teamchef Slawa Bykow in Bern erneut die Goldmedaille umhängen. Den dritten Platz sicherte sich zuvor Olympiasieger Schweden mit einem 4:2 (0:0, 2:1, 2:1) über die USA.
Die 11.454 mehrheitlich auf russischer Seite stehenden Zuschauer sahen von Beginn an ein rasantes Endspiel, das den hohen Erwartungen gerecht wurde. Der Titelverteidiger hatte die ersten Chancen, geriet aber in Rückstand: Nach Schlagschuss von Verteidiger Shea Weber lenkte Kapitän Shane Doan den Abpraller zu Spezza, der zu seinem siebenten Turniertor einschob. Beim ersten russischen Überzahlspiel fälschte Saprykin einen Schuss von Witali Atjuschow zum gerechten Ausgleich ins Netz ab.
Die Kanadier kamen etwas besser in den Mittelabschnitt und hatten mehr Chancen, doch die Russen schlugen neuerlich zu: Einen Konter schloss Radulow mit einer schönen Einzelaktion ab. Die Partie bot in der Offensive zwar nicht so viel Klasse wie das Finale im Vorjahr in Quebec, doch Tempo, Einsatz und Intensität blieben hoch. So lieferte sich Russlands bisher überragender Stürmer Ilja Kowaltschuk viele heiße Duelle mit Bewacher Weber.
Die "Ahornblätter" von Teamchef Lindy Ruff, während des Jahres Cheftrainer von Thomas Vanek bei den Buffalo Sabres, drückten im letzten Drittel auf das 2:2, Schlussmann Ilja Bryzgalow rettete aber mehrmals stark. Die offensiv so starken Russen standen insgesamt gut in der Defensive und ließen den Ausgleich nicht mehr zu.
Russland nach WM-Gold auch Nummer eins der Weltrangliste
Die neue Eishockey-Weltrangliste nach dem Sieg von Russland im WM-Finale gegen Kanada. Russland hat damit auch Platz eins in der IIHF-Rangliste übernommen.
1. Russland 3.200 Punkte - 2. Kanada 3.160 - 3. Schweden 3.095 - 4. Finnland 3.050 - 5. USA 2.915 - 6. Tschechien 2.915 - 7. Schweiz 2.725 - 8. Weißrussland 2.660 - 9. Slowakei 2.620 - 10. Lettland 2.610 - 11. Norwegen 2.545 - 12. Deutschland 2.460 - 13. Dänemark 2.345 - 14. Frankreich 2.340 - 15. Italien (Aufsteiger von Division I) 2.290 - 16. Österreich (Absteiger in Div. I) 2.285 - 17. Slowenien (Div. I) 2.190 - 18. Kasachstan (Aufsteiger von Div. I) 2.165 - 19. Ukraine (Div. I) 2.135 - 20. Ungarn (Absteiger in Div. I) 2.120.
Gruppeneinteilung der WM 2010 in Deutschland
Gruppe A (in Köln): Russland, Weißrussland, Slowakei, Kasachstan
Gruppe B (in Mannheim): Kanada, Schweiz, Lettland, Italien
Gruppe C (in Mannheim): Schweden, Tschechien, Norwegen, Frankreich
Gruppe D (in Köln/Eröffnungsspiel Deutschland - Finnland in
Gelsenkrichen, Arena auf Schalke): Finnland, USA, Deutschland,
Dänemark