Schönfelders Kommentar

Lizz muss das erste verarbeiten

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Rainer Schönfelder über die Disqualifiaktion von Lizz Görgl in Beaver Creek.

Lizz Görgl kann einem leidtun. Dass ihr ein im vorderen Bereich um 0,12 mm zu breiter Ski keinerlei Vorteil bringt, ist unbestritten. Die Arme wurde Opfer einer Verkettung unglücklicher Umstände.

Mich wundert, dass die Firma Head mit der Produktion derart ans Limit geht. Dass es der Servicemann verabsäumte, noch einmal mit der Schablone über den Ski zu fahren, ist Pech – das hätte eigentlich in der Firma passieren müssen. Doch ihm allein darf man nicht die Schuld geben. Der arme Kerl ist vor einem Rennen so vielen Problemen ausgesetzt – vor allem wenn seine Läuferin gerade um das sportliche Comeback nach einer Krise kämpft.

Lizz hätte 2. Platz 
bitter nötig gehabt
Für Lizz kommt dieses Missgeschick zum schlechtesten Zeitpunkt. Sie hätte diesen 2. Platz gebraucht wie der trockene Schwamm das Wasser. Ich bin gespannt, wie sie das jetzt verarbeitet. Denn so ein Rückschlag kann ein Knackpunkt sein. Lizz war in einem Tal, aus dem sie sich mit dem Podestplatz herausmanövriert hätte. So nebenbei wäre das schon die halbe Olympia-Qualifikation gewesen. Ich hoffe, dass ihr die Leistung, die sie zweifellos gebracht hat, Selbstvertrauen gibt.

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