Nach der heurigen Traumsaison jagt die ganze Springerwelt im nächsten Jahr Morgenstern, Schlierenzauer & Co.
Die ÖSV-Springer, die als "Jäger" in die Weltcup-Saison gestartet waren, haben reiche Beute gemacht. "Es ist fast alles aufgegangen, die Athleten haben es begeistert von Anfang bis zum Ende durchgezogen. Etwas Schöneres kann man sich nicht vorstellen", freute sich Cheftrainer Alexander Pointner am Tag nach dem Saisonende. Und Sportdirektor Toni Innauer, dessen Springer auf allen Ebenen, vom Weltcup bis zum Alpencup triumphiert haben, war beeindruckt. "Solche Ergebnisse in einer Saison kann man sich nicht zum Ziel setzen, das wäre vermessen."
Neue Herausforderung
Für den kommenden Winter haben sich die
Voraussetzungen geändert, die Österreicher werden die Gejagten sein. "Die
Latte liegt ganz oben. Wir werden uns überlegen, wie wir die neue
Herausforderung vom Kopf her angehen werden", sagte Pointner, bevor er sich
mit seiner Familie in einen viertägigen Kurzurlaub verabschiedete. Auch für
die Top-Springer Thomas Morgenstern (etwas länger) und Stams-Schüler Gregor
Schlierenzauer (etwas kürzer) ist nach dem Weltcup-Finale einmal "dolce far
niente", das süße Nichtstun, angesagt.
Neue Saisonplanung
Weil in der Saison 2008/09 nach einjähriger
Pause wieder ein Großereignis, die WM in Liberec, ansteht, wird die Planung
natürlich modifiziert. Gesamtsieger Morgenstern, der alle Bewerbe bestritten
hat, spürte am Saisonende die Strapazen, Skiflug-Weltmeister Schlierenzauer
hat auch dank der eingeplanten Pausen (er ließ zwei Stationen/drei Bewerbe
aus) beim Finale groß aufgetrumpft. "Er ist in Planica am höchsten Level der
gesamten Saison gesprungen", betonte Pointner.
Die Karriere des erst 18-jährigen Tirolers wird weiterhin behutsam geplant. Doch die letzte Stufe zum Gewinn der Kristallkugel möchte der aktuelle Zweite auch noch tun. Pointner: "Längerfristig ist es auch bei Schlierenzauer ein Ziel, die Saison ohne vorgeplante Pausen durchzuziehen."