Nach Horror-Stürzen von Kitz. ÖSV-Boss Schröcksnadel übt Kritik und fordert Reformen.
ÖSTERREICH: Ist der Abfahrtssport zu gefährlich geworden?
Peter Schröcksnadel: Nein. Der war immer schon gefährlich. Aber wir müssen mit der Geschwindigkeit runter. Ich bin ein Verfechter der unruhigen Pisten. Je schwieriger eine Strecke ist, desto aufmerksamer werden die Läufer. Es ist ja keinem verboten, zu bremsen. Auffallend ist, dass es wieder mehr Kreuzbandverletzungen gibt. Wir müssen herausfinden, warum das so ist. Ist es die Kondition, die Geschwindigkeit oder das Material? Wir wissen es noch nicht.
ÖSTERREICH: In Kitzbühel war es die schlechte Sicht.
Schröcksnadel: Darum bin ich für Flutlicht auf der Streif. Das ist sicher kein Problem. Und zum Markieren sollten wir wie früher wieder Tannenreisig nehmen. Ich bin gegen die blaue Lebensmittelfarbe.
ÖSTERREICH: Müssen die Strecken so eisig sein?
Schröcksnadel: Der Ganslernhang in Kitzbühel zum Beispiel war sicher zu hart, da wurde mit zu viel Wasser gespritzt. Das war völlig unnötig. Bei der Vereisung der Pisten sollte man sich etwas überlegen.
ÖSTERREICH: Wie sinnvoll ist es, wie in Kitzbühel, eine Kombi am späten Nachmittag vor der schwersten Abfahrt der Welt zu fahren?
Schröcksnadel: Die Kombi am Freitag ist keine glückliche Lösung. Die FIS wollte das, ich war von Anfang an dagegen. Das Programm ist so dicht, wenn einer wie Svindal mehrere Bewerbe fährt, kommt er nicht zum Verschnaufen. Dann wird es kritisch.