Garmisch bestätigte Trend

Großer Favoritenkreis für WM-Abfahrt

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Die Toppiloten sind sich einig, dass es ein heißer Kampf wird.

Die Abfahrten in Garmisch-Partenkirchen haben bestätigt, was sich abgezeichnet hat: Für das WM-Rennen am 11. Februar in St. Moritz wird es einen größeren Favoritenkreis geben. Die bisher fünf Saisonbewerbe brachten mit den Österreichern Max Franz und Hannes Reichelt, dem Norweger Kjetil Jansrud, dem Südtiroler Dominik Paris und dem US-Amerikaner Travis Ganong fünf verschiedene Sieger.

Mit Peter Fill (ITA), Aksel Lund Svindal (NOR), Steven Nyman (USA), Valentin Giraud Moine (FRA), Johan Clarey (FRA) und Beat Feuz (SUI) gab es weitere sechs Athleten, die auf das Podest kamen. Das Trio Svindal, Nyman und Giraud Moine musste die Saison verletzungsbedingt aber bereits beenden.

"Da können viele gewinnen"

"Die Dichte im Speed ist ein Wahnsinn, da können viele gewinnen, wenn sie keine Fehler machen", sagte Reichelt nach seinem Triumph am Samstag in der zweiten Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen. Der Salzburger ist mit seinen 36 Jahren der zweitälteste, der jemals ein Weltcuprennen gewonnen hat. Älter war nur der Schweizer Didier Cuche, der mit 37 noch mehrmals zuschlug. Dass er als Gewinner der WM-Generalprobe nun auch zum Topfavoriten gestempelt werde, sei ihm "ziemlich wurscht", er sei nur froh, dass die Form passe, unterstrich Reichelt.

Der Samstag-Zweite Fill ist ebenfalls in Topform. Vierter in Kitzbühel sowie Dritter und Zweiter in Garmisch lautet seine jüngste Bilanz. Ist die Eins die logische Folge? "Bei der WM weiß man nie, was kommt. Es gibt viele Favoriten. Ich bin froh, dass ich in guter Form bin und nach St. Moritz gehen kann mit dem besten Gefühl, das man haben kann", sagte der Südtiroler, der in der Disziplinwertung mit 279 Zählern vor Jansrud (247), Paris (218) und Reichelt (200) führt.

Ob ihm die WM-Abfahrt liege, könne er gar nicht richtig sagen. Vergangenes Jahr beim Weltcup-Finale habe er mit Torfehler Trainings-Bestzeit markiert, im Rennen selbst aber sei er nicht befreit gefahren, weil es für ihn um die Weltcupkugel ging, die er sich sicherte. "Lassen wir uns überraschen. Ich hoffe, dass ich den Schwung mitnehmen kann. Dann ist viel möglich. Aber es gibt viele andere auch, die sehr schnell sind und eine Medaille möchten. Das wird sicherlich ein heißer Kampf werden."

Feuz schnell nach Sturz

Mit Feuz kam der Gewinner der Moritz-Abfahrt 2016 auch in Garmisch auf das Podest. Platz drei war für ihn nach dem Sturz in Kitzbühel auf der Fahrt zu einem Topergebnis extrem wichtig. "Den Sturz zu verdauen, war sicherlich nicht so einfach, aber meine Freundin hat mir gut zugesprochen. Das ist sehr wichtig, dass ich eine Woche später schon gezeigt habe, dass ich schnell sein kann." Zudem sei Lebensgefährtin Kathrin Triendl, eine ehemalige ÖSV-Läuferin, ja auch Physiotherapeutin, was auch seinen angeschlagen Knien sehr gut tue.

Auch er will seine Form für St. Moritz konservieren. "Es ist das Ziel der Athleten, dass man genau zum Höhepunkt in die richtige Form kommt. Bei mir schaut es nicht so schlecht aus, aber die WM ist ein anderes Rennen. Ich glaube, es gibt einen großen Favoritenkreis."

Franz kam mit Kandahar nicht zurecht

Dazu wollen auch die weiteren Österreicher neben Reichelt zählen, wie der Kärntner Gröden-Sieger Max Franz, der mit der Kandahar überhaupt nicht zurecht kam (23. und 18.). "Für mich waren das keine Rennen, wo man von oben bis unten Vollstoff geben kann, mit einer Überzeugung, wie es in Gröden war. Aber das kommt wieder", gab er sich zuversichtlich.

Für die weiteren zwei Startplätze empfahlen sich Matthias Mayer mit zwei achten Plätzen als beste Saison-Leistungen sowie Romed Baumann und Vincent Kriechmayr mit je einem siebenten und elften. Die Aufstellung wird sich wohl erst in den Abfahrtstrainings in St. Moritz herauskristallisieren.
 

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