Nach dem Sieg am Freitag will Vincent Kriechmayr auch bei der klassischen Hahnenkamm-Abfahrt am Samstag die golden Gams holen.
Mit dem ersten Abfahrts-Sieg auf der legendären Streif hat sich Vincent Kreichmayr bereits am Freitag seinen großen Traum erfüllt. Am Samstag (ab 11.30 Uhr im Sport24-Liveticker) will der Oberösterreicher sein Hahnenkamm-Wochenende mit dem Streif-Double krönen. "Dass ich mich Kitzbühelsieger nennen darf wie ein Matthias Mayer und viele andere Legenden, ist natürlich sehr großartig", Ob sich das so wiederholen lässt? "Ich glaube nicht", wehrte das Ski-Ass. "Ich habe heute alles reingelegt."
Als der Rennleiter in der Früh bei der Gondelbahn Kriechmayr erzählte, dass für Samstag viel Schnee angekündigt ist, änderte der 31-Jährige kurzerhand den Rennplan: "Ich habe gesagt, dann muss ich heute alles riskieren. Sonst wollte ich morgen mehr riskieren, hätte ich heute zurückgenommen, damit ich morgen mehr Energie habe. So habe ich heute das Herz in die Hand genommen. Ich kann definitiv zufrieden sein. Dieser Sieg hat einen großen Stellenwert in meiner Karriere."
Schon bei der rot-weiß-roten Triumphfahrt am Freitag waren tausenden Zuschauer beim Fan-Comeback in der Gamsstadt dabei. Ehemaligen Skigrößen wie Didier Cuche und Aksel Lund Svindal im Zielraum verfolgt den wilden Ritt von "King Vinc". "Die Fahrt war hundert Prozent Risiko. Die Fahrt war am Limit, aber nicht perfekt", freute sich Kriechmayr. Am Samstag wird die Stimmung nocheinmal besser werden. Seit Freitag Nachmittag ist das Rennen offiziell ausverkauft.
Während ÖSV-Talent Julian Schütter nach abgebrochener Fahrt ein Top-Platz verwehrt blieb, konnten mit dem Südtiroler Florian Schieder mit Nummer 43 auf 2, und dem US-Amerikaner Jared Goldberg mit 28 auf 4 zwei Underdogs überraschen. Nach dem Pech von Freitag, kann Schütter erneut voll angreifen.
Schweizer Stars im Fokus
"Kitzbühel hat solche Geschichten schon öfters geschrieben. Das ist in Kitzbühel immer leicht möglich, dass mit Überraschungen zu rechnen ist. Da gibt es Athleten, die technisch sehr gut sind, das Selbstvertrauen haben und voll andrücken. Die tun sich überall anders schwer, aber legen hier so eine Entschlossenheit an den Tag", sagte Kriechmayr. Ähnlich sei es in Gröden. Freilich sei es etwas schneller geworden. "Aber die sind schon auch gut gefahren, nur Glück ist das nicht."
Am Samstag wird auch sicher über zwei Schweizer gesprochen. Während Weltcup-Dominator nach seinem Fast-Abflug am Freitag leicht angeschlagen den Klassiker auslassen muss, wird Beat Feuz ein letztes Mal am Start stehen. Der Schweizer wird nach dem Rennen seine großartige Karriere offiziell beenden.