Olympia-, WM- und Abfahrtsweltcup-Sieger Beat Feuz (38) blickt auf die Ski-Saison voraus und prophezeit dem ÖSV eine schwere Zeit in der Abfahrt. Marcel Hirscher traut er aber gar die Top 10 zu.
Beat Feuz ist nach seiner Karriere vor allem als Experte und Kommentator für den SRF im Einsatz. Durch seine Beziehung zu Ex-ÖSV-Skifahrerin Katrin Triendl, wegen der er auch bei Innsbruck lebt, kann er durchaus als ÖSV-Insider bezeichnet werden.
Er hat die Voraussetzungen vor der Saison gut im Blick. Apropos Blick, für das Schweizer Medium liefert Feuz eine Vorschau, bei der er auch auf die ÖSV-Stars eingeht.
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"In finaler Karriere-Phase besonders gefährlich"
Dort traut er in den Speed-Disziplinen aber nur einem etwas zu: "Von der nächsten Generation sehe ich derzeit bei den Österreichern keinen, der in Kitzbühel, Wengen oder Bormio gewinnen könnte", so Feuz. "Deshalb wird bei den Ösis noch einmal sehr viel vom 34-jährigen Team-Senior Kriechmayr abhängen."
Sein Favorit ist aber Marco Odermatt, dem der 38-Jährige gar die Komplettierung der Titelsammlung zutraut, mit Olympia-Gold in Bormio. Aber: "Vincent Kriechmayr oder Dominik Paris könnten in der finalen Phase ihrer Karriere noch einmal besonders gefährlich werden".
"Schätze sie im Super-G wesentlich stärker ein"
Also auch wenn er Kriechmayr in der Abfahrt noch etwas zutraut, sieht er dessen Stärke woanders: "Ich schätze Vinc im Super-G genau wie seine Teamkollegen Raphael Haaser und Lukas Feurstein wesentlich stärker ein."
Im Riesenslalom lobt er zudem Marco Schwarz und Haaser, den Olympiaerfolg spricht er aber einem Landsmann zu, nämlich Thomas Tumler.
Marcel Hirscher in die Top-10
Und auch Österreichs größtem Skistar aller Zeiten Marcel Hirscher, mittlerweile für die Niederlande im Einsatz, traut er einiges zu. Feuz erwartet Hirscher mindestens einmal unter den Top 10! "Ansonsten müsste man sagen, dass das Comeback des achtfachen Gesamtweltcupsiegers rein sportlich betrachtet missglückt ist", so Feuz.
"Ich bin Marcel in den letzten Monaten zwar nie persönlich begegnet. Aber auf den Fotos und Videos, die ich auf seinen Social-Media-Plattformen gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass Hirscher körperlich besser in Form ist als im Vorjahr. Seine Oberarme und Oberschenkel erinnern wieder an seine ganz großen Zeiten", erklärt der Schweizer seine Begründung.