Wieder Feller-Ausfall in Schladming

Schwarz nach Mega-Aufholjagd bei Meillard-Sieg am Podest

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Der erste Flutlicht-RTL in Schladming war ein Ski-Spektakel, wie es im Buche steht. Am Ende holte sich der Schweizer Loic Meillard den Premieren-Sieg. ÖSV-Ass Marco Schwarz stürmt mit einer furiosen Aufholjagd im 2. Durchgang auf Platz 3 und wird der beste ÖSV-Läufer.

In Absenz des Schweizer Weltcup-Gesamt- und Spartenführenden Marco Odermatt haben sich dessen Landsleute Loic Meillard und Gino Caviezel am Mittwoch den Sieg beim Nacht-Riesentorlauf in Schladming gesichert. Als Gewinner durfte sich auch Marco Schwarz fühlen, der mit einem Husarenritt im zweiten Durchgang vom 14. auf den dritten Platz raste und so sein bestes RTL-Ergebnis im Weltcup bejubelte. Der Halbzeitvierte Manuel Feller muss hingegen einmal mehr einen Ausfall verdauen.

"Ich wollte die freche Linie finden, die ich im ersten Lauf nicht gefunden habe. Ich bin jetzt natürlich megahappy", freute sich Schwarz, dem letztlich 0,81 Sekunden auf Meillard bzw. 22 auf Caviezel fehlten. Bei der WM in Cortina hatte er 2021 RTL-Bronze geholte, im Weltcup war er aber bisher nicht über zwei sechste Plätze (Alta Badia im Dezember 2022 und 2019) hinausgekommen. Mit fünf Top-Ten-Plätzen in den bisherigen sechs Saison-RTLs deutete er seine gute Form freilich schon an.

"Der letzte Schritt hat noch gefehlt, dass es hier passiert, ist natürlich sehr cool", sagte der Slalomspezialist, der in dieser Disziplin zwei Siege und zwölf Stockerlplätze zu Buche stehen hat. Im letzten RTL vor der WM in Courchevel/Meribel gab der 27-Jährige vor 7.500 Zuschauern zudem ein starkes Zeichen ab, am kommenden Wochenende will er in Cortina d'Ampezzo noch die zwei Super-Gs bestreiten. Feller, der im Nachtslalom am Dienstag ebenfalls auf der Planai Vierter geworden war, konnte Platz vier nach dem ersten Durchgang nicht nützen. "Ich bin im RTL nicht mit den größten Erwartungen hineingegangen, aber die Ausgangssituation nach dem ersten Lauf war gut, habe ich schon ein bissl Blut geleckt, aber es ist leider nicht aufgegangen", fasste er zusammen.

Odermatt fiebert im Ziel mit und gibt Entwarnung

Für ihn endete nach einer soliden Vorstellung (+1,52 Sek.) im ersten Lauf das dritte der jüngsten vier Rennen vorzeitig. "Ich wusste, dass ich in den Schlauch rein Tempo machen muss. Mit wenig Training stimmt dann aber das Timing teilweise nicht, in Extremsituationen macht man dann oft das Falsche", beschrieb er seinen Ausfall. Von den übrigen Österreichern konnte einmal mehr keiner um die vorderen Plätze mitreden. Stefan Brennsteiner wurde Elfter (+1,97), Raphael Haaser (+2,18) Zwölfter und Roland Leitinger 20. (+3,14).

Odermatt, der von den bisherigen fünf Riesentorläufen in dieser Saison vier gewonnen hat, hatte sich in der Kitzbühel-Abfahrt am vergangenen Freitag an seinem bereits einmal operierten Knie verletzt. Nach einem Schneetraining in Schladming am Vormittag entschied er sich zu passen, sprach am Abend von "einer richtigen Entscheidung" und zugleich "einem großen Fortschritt. Es war ein großer Schritt Richtung Rennfahren, das Knie reagiert sehr gut", betonte der 25-Jährige.

"Es ist nichts kaputt", berichtete Odermatt weiter, der Meniskus und die Muskulatur rundherum seien angeschlagen. Ein Antreten bei den Super-Gs in Cortina d'Ampezzo am Samstag und Sonntag sei jedenfalls denkbar: "Wenn die nächsten drei Tage weiter so gehen wie die letzten drei, dann werde ich in Cortina starten können." Das Rennen in Schladming war als Ersatz für Garmisch über die Bühne gegangen - und mit seinem Startzeiten 17.45 und 20.45 Uhr der erste "echte" Flutlichtriesentorlauf im Weltcup. Bisher hatte man das künstliche Licht nur in Aare gesehen, wo die Dunkelheit bekanntlich früher hereinbricht.

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