Shiffrin schuf sich Polster auf Vlhova - Truppe will auf Olympialeistung aufbauen, die anderen Österreicherinnen aufzeigen - Bedauern bei ÖSV-Frauen wegen Mitter-Abgang
Mikaela Shiffrin (USA) hat am Sonntag im Riesentorlauf von Lenzerheide die Chance, die am Samstag als Super-G-Zweite zurückeroberte alleinige Führung im Gesamtweltcup auf die Slowakin Petra Vlhova von nun 67 Punkten weiter auszubauen. Im Disziplinweltcup liegt drei Rennen vor Schluss Olympiasiegerin Sara Hector aus Schweden (462) vor Tessa Worley (FRA/367), Shiffrin (361) und Vlhova (331). Ramona Siebenhofer ist Zehnte, die Olympiavierte Katharina Truppe Elfte.
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Truppe freut sich auf die Herausforderung auf dem "recht anspruchsvollen Hang", sie will "die letzten Körner zusammenkratzen" und die Saison in dieser Disziplin stark abschließen. "Im Riesentorlauf bin ich immer brav in die Top 15 gefahren, so konstant war ich im Riesentorlauf schon lange nicht mehr. Es ist meine bisher beste Saison", weiß die Kärntnerin. Rennsportleiter Christian Mitter hofft, dass seinen Läuferinnen in dieser Disziplin "der Knoten aufgeht". Es seien ganz gute einzelne Läufe dabei gewesen und auch Rennen, wie jenes von Truppe bei Olympia.
"Fast ein Heimrennen" für Liensberger
Für Katharina Liensberger ist Lenzerheide "fast ein Heimrennen", sie freue sich, dass auch Zuschauer von daheim anreisen werden. Die schönen Momente von Olympia versuche sie nun auch in die finalen Rennen mitzunehmen, sagte die wie Truppe Mannschafts-Olympiasiegerin sowie Slalomzweite. "Ich denke, dass es mir einen guten Aufschwung gegeben hat. Ich hoffe, dass ich zum Schluss noch einmal die Energiereserven habe, damit ich das so durchziehen kann", sagte die Vorarlbergerin, die nach dem guten Start mit Platz vier in Sölden eine durchwachsene Riesentorlaufsaison hatte und wegen ihrer Coronainfektion auch Rennen verpasste.
Weit besser erging es Ramona Siebenhofer, die dreimal in die Top Ten kam. "Ich werde immer weiterkämpfen, auch wenn es mal nicht nach Plan rennt", sagte die Steirerin, die nach den verpatzten Rennen in Crans-Montana auch im Super-G am Samstag weit unter den Erwartungen blieb.
Nichts zu verlieren hat indes Stephanie Brunner, die über einen neunten Platz in Courchevel nicht hinauskam und bei den Olympischen Spielen ausfiel. Bei FIS-Rennen holte sie sich zuletzt wieder etwas Selbstvertrauen. "Es heißt hier, vom ersten Tor an dabei zu sein, es geht gleich einmal richtig runter. Ich bin gespannt. Ich nehme mir nichts mehr vor, ich will einfach nur noch Spaß am Skifahren haben. Das habe ich in den letzten Wochen ein bisserl vergessen vor lauter Herumkämpfen, Herumprobieren und Schauen, dass man aus dem Loch rauskommt."
Damen bedauern Abgang von Mitter
Auch die Technikerinnen bedauern allesamt den mit Saisonende bevorstehenden Abschied von Rennsportleiter Mitter. "Wir haben viele schöne Momente gemeinsam gehabt. Ich habe eine erfolgreiche Zeit mit ihm an der Spitze erleben dürfen, da sind wir alle wirklich dankbar dafür", sagte Liensberger. "Es hat sehr gut funktioniert. Es ist jetzt gerade ins Laufen gekommen, dann kommt der Hammer, es ist vorbei, das tut weh", erklärte Siebenhofer sichtlich betroffen. "Sehr schade, er hat einen guten Schwung in die Truppe rein gebracht", meinte Brunner.
Truppe schätzte u.a. die Struktur und klaren Ansagen. Ähnlich sah es Speed-Spezialistin Tamara Tippler: "Er hat viel für uns gemacht, war kein Ja-Sager und hat sich Vollgas für uns eingesetzt", befand die Steirerin. "Er hat auch harte Entscheidungen gefällt war aber immer korrekt. Jede hat gewusst, was Sache ist. Es gab klare Regeln, das ist beruhigend für ein Team."