2. Abfahrt in Crans Montana

ÖSV-Damen weit abgeschlagen - Goggia nicht zu stoppen

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Die ÖSV-Ladys haben in Crans Montana nichts zu holen. Die Italienerin Sofia Goggia fährt in einer anderen Liga und feiert ihren 4. Abfahrtssieg in Serie. Haaser als beste ÖSV-Dame nur auf Platz 12.

Sofia Goggia hat im alpinen Ski-Weltcup die vierte Abfahrt nacheinander gewonnen. Die 28-jährige Italienerin setzte sich am Samstag auch in der zweiten Abfahrt von Crans-Montana durch. 0,27 Sekunden lag sie im Ziel vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami, Dritte war mit Elena Curtoni (+0,60) eine weitere Italienerin. Enttäuschend verlief das Rennen für die Österreicherinnen. Ricarda Haaser (+1,43) wurde als ÖSV-Beste Zwölfte.
 
Für Goggia war es der elfte Weltcup-Sieg insgesamt. Vier Abfahrtssiege in einer Saison waren zuletzt Rekordhalterin Lindsey Vonn in der Saison 2017/2018 gelungen. Auch die US-Amerikanerin, die insgesamt 82 Weltcup-Bewerbe gewann, darunter 43 Abfahrten, schaffte das direkt in Serie. Sie triumphierte von Jänner bis März 2018 in Cortina d'Ampezzo, zweimal in Garmisch-Partenkirchen sowie beim Finale in Aare. Auf Goggias Liste stehen: Val d'Isere, St. Anton und zweimal Crans-Montana im Schweizer Kanton Wallis.
 
"Als ich runtergefahren bin, war die Sicht wirklich schlecht, kein Kontrast. Ich habe mich nicht so sehr getraut, zu pushen", zeigte sich die Olympiasiegerin im ORF-Interview trotz einer brillanten Fahrt nicht beeindruckt von ihrer Leistung. Auch andere Läuferinnen berichteten von schwierigen Sicherverhältnissen. "Ich bin zufrieden mit dem Resultat. Heute war es nicht einfach." Im starken italienischen Team meldete knapp zwei Wochen vor Beginn der Heim-WM in Cortina auch Laura Pirovano (0,82) als Vierte Ansprüche an. Mit Federica Brignone (+1,26) auf Platz neun klassierte sich eine weitere Landsfrau in den Top Ten.
 

ÖSV-Damen chancenlos

Von den ÖSV-Damen konnte nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nina Ortlieb am Mittwoch im Training keine mit der Spitze mithalten. Tamara Tippler (+1,64) und Mirjam Puchner (+1,65) waren 17. und 18., auf Platz 20 fuhr Michaela Heider (+1,72). Punkte hab es auch für Sabrina Maier (21./+1,81), Ariane Rädler (23./+2,00), Nadine Fest (28./+2,50) und Christine Scheyer (29./+2,52). Stephanie Venier (33./+2,79), die nach einem Sturz am Vortag trotz Verletzungen und Nackenschmerzen antrat, und Ramona Siebenhofer (42./+4,05) hatten keine Chance und verpassten die Top 30.
 
Haaser sah das Ergebnis nach Platz 13 am Vortag allerdings als weiteren Schritt nach vorne. "Das letzte Alzerl noch, die kleinen Wischer, das braucht es einfach nicht. Dann geht sicher noch ein bisschen was, dass man noch schneller ist. Aber ich bin sicher zufrieden mit meiner Fahrt heute", sagte die Tirolerin. Schlechter als Haaser war die beste ÖSV-Läuferin in einer Abfahrt zuletzt im Februar 2016 in La Thuile - Elisabeth Görgl als 13. - klassiert gewesen.
 

Siebenhofer beinahe verzweifelt

Gar nicht zufrieden war Tippler, die vor dem Ziel noch einen Fehler einbaute. "Ich habe so getan, als ob da oben schon das Ziel wäre, so wie ich abgebremst habe. Da gewinnt man nichts", konstatierte die Steirerin. "Man sieht es bei den Italienerinnen, man muss sich am Limit bewegen. Ich habe es probiert, aber ich war immer vier Meter hinten nach, die Ski waren immer vor mir." Sie könne es eigentlich viel besser, sagte Tippler. "Die ganzen kleinen Wischer kann man sich einfach sparen. Man muss sich einfach zutrauen, dass man den Ski auf Druck fährt."
 
Konsterniert gab sich Siebenhofer. "Ich stehe jeden Tag wieder oben und versuche, das Beste zu geben, und das geht einfach nicht", haderte sie mit ihrer derzeitigen Abfahrtsform. "Ich habe nicht das Vertrauen, und wenn immer kein positives Erlebnis kommt, ist es halt sehr schwierig." Dass es aktuell Schlag auf Schlag geht im Weltcup, begrüßt Siebenhofer. Denn so bleibe ihr nicht viel Zeit, um großartig nachzudenken.
 

Tschechin Ledecka stürzte

Im Super-G-Aufgebot des ÖSV für Sonntag (11.30 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) scheint Siebenhofer jedoch nicht auf, dafür erhält die im Europacup zuletzt starke Allrounderin Lisa Grill eine Chance. Am Dienstag bestreiten die Weltcup-Damen einen Riesentorlauf am Kronplatz in Südtirol.
 
Die Tschechin Ester Ledecka, die als eine von wenigen in der Speed-Elite Goggia momentan Paroli bieten könnte, stürzte am Samstag in einen Fangzaun, stand aber schon kurz darauf wieder auf und gab ein Zeichen, dass sie wohl nicht gravierend verletzt sein dürfte. Sie fuhr selbstständig ins Ziel. Informationen zu etwaigen Verletzungen gab es vorerst nicht.
 

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