"Derzeit schaut es natrülich nicht gut aus"

Rätselraten bei Technik-Damen nach Sestriere-Debakel

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Vier Top-12-Ränge in vier Rennen, darunter durch Katharina Truppe als Dritte in Killington nur ein Podestrang: Österreichs Slalom-Frauen haben vor dem Weltcup-Heimrennen am Semmering zum Jahresende noch einiges an Arbeit vor sich.

Für härtere Bedingungen, wie sie die Skirennläuferinnen in Levi und Sestriere vorfanden, haben Katharina Liensberger und Co. derzeit kein Rezept parat. "Bis zum Semmering heißt es jetzt einfach buckeln", sagte Truppe. Liensberger, 2021 Slalomweltmeisterin und Gewinnerin der kleinen Kristallkugel für die Spezialwertung sowie heuer Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in China, hält nach vier Saisonrennen in dieser Disziplin als 14. bei mageren 74 Punkten, angesichts der je 325 von Mikaela Shiffrin (USA) und Wendy Holdener (SUI) sowie der 230 der aktuell drittplatzierten Petra Vlhova (SVK) ist das Kristall damit bereits abzuschreiben. In Levi war Liensberger Elfte und Achte, in Killington schied die Vorarlbergerin aus, in Sestriere reihte sie sich als 14. im geschlagenen Feld ein.

"Es spielt viel zusammen. Heute war es definitiv so, dass ich mich seit dem ersten Tor nicht wohlgefühlt habe. Wenn das Vertrauen bzw. die Stimmigkeit, das Gefühl nicht da ist, kann es auch das Ergebnis nicht sein", meinte die Vorarlbergerin, die seit dem Frühjahr von Star-Trainer Livio Magoni trainiert wird. "Es ist sehr viel umgestellt worden - auf allen Ebenen. Wir werden sehen, wo es hinführt, ich hoffe, dass es in eine gute Richtung geht", sagte die 25-Jährige. Sie ist sich mit Blick auf den Status quo im Weltcup bewusst: "Derzeit schaut es natürlich nicht gut aus, wir müssen es so akzeptieren und darauf aufbauen."

Bevor sie sich nun im Training an die Arbeit machen wird, will sie eine ordentliche Analyse. "Zuerst analysieren und dann am Richtigen arbeiten. Irgendwas stimmt momentan nicht zusammen, wenn man das zum Lösen bringt, kann es wieder anders ausschauen." Sie könne auf sich vertrauen und wisse auch, wo sie stehe, wen sie ihr Skifahren anwenden könne.

Truppe hadert mit Pistenverhältnissen

Truppe punktete zumindest in allen vier Rennen, angesichts der Plätze 15 und 21 in Levi, 17 in Sestriere sowie des zuvor dritten Ranges in Killington meinte die an zehnter Stelle der Disziplinwertung liegende Kärntnerin: "Es ist hart. Anstatt dass es eine Welle wäre mit ein bissl auf, ein bissl ab, geht es ja richtig steil bergauf oder bergab. Das Mittelmaß ist überhaupt nicht da. Das hier hat uns eindeutig die Grenzen gezeigt. Das müssen wir richten, sonst wird die Saison noch richtig schwer. Heute ist im gesamten Team nichts gegangen, das ist schon ein sehr großes Zeichen, dass wir so was gerade überhaupt nicht können."

Sie meinte damit die härteren, spurigen Pistenverhältnisse, wie sie in Sestriere und Levi zu finden waren. Das sah auch Frauen-Rennsportleiter Thomas Trinker so, der meinte, dass das "Fenster, wo wir schnell fahren, sehr klein" ist. Damit es auf dem Semmering ungeachtet der Verhältnisse wieder anders aussieht, müsse einiges passieren, meinte Truppe.

Nur Liensberger und Truppe hatten es am Sonntag aus dem ÖSV-Team überhaupt in die Entscheidung der Top 30 in Sestriere geschafft. Die Saison-Zwischenbilanz ist ernüchternd: Franziska Gritsch, Achte in Killington, hat als 25. im ersten Levi-Rennen ein weiteres Ergebnis stehen. Chiara Mair war bisher einmal 20., einmal 21., Marie Therese-Sporer 16. und Katharina Huber 19. Damit sind auch schon alle Klassierungen von Österreicherinnen im Slalom erwähnt.

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