Das steckt hinter Sensations-Comeback

Hirschers große Kitz-Show

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Hirscher-Mania in Kitz! Der ­Superstar tritt auf der Streif erstmals als Ski-Boss auf. 

Diese Überraschung ist dem erfolgreichsten Skifahrer aller Zeiten (8 x Gesamtweltcup, 2 x Olympia-Gold, 7 x WM-Gold) geglückt – das Medienecho auf Hirschers Sensationscomeback war enorm. Aber was steckt hinter Hirschers „Streifzug“ auf der schwierigsten Strecke der Welt? „Jetzt kann ich endlich mitreden. Ich bin fast alles gefahren, aber die Abfahrt in Kitzbühel hat sich nie ergeben“, erzählt der Star im ÖSTERREICH-­Interview.

Das ist aber nur einer der Gründe, warum sich der 32-jährige Salzburger diese Woche dreimal als Vorläufer über Hausberg & Co. hinunterstürzte. Im Fokus stand die Weiterentwicklung seiner Skimarke »Van Deer«. Schließlich will Hirscher in Zukunft Weltcupsieger auf seinen Skiern sehen. „Das wäre das Ziel. Auf das arbeiten wir hin.“ Wir? Das sind Hirscher selbst, Manager Dominic Tritscher, Bruder Leon und sein Vater Ferdinand. „Ferdl“ verließ erst vor rund zwei Wochen den ÖSV, um sich „in Zukunft neuen ­Herausforderungen zu widmen“. Diese haben vor allem mit »Van Deer« zu tun. „Ferdl“, der als Ski-Flüsterer bekannt ist, „schaut, wie unser Zeug liegt, wie das Zeug der anderen liegt und was wir besser machen können. Eigentlich ist es so, wie wir es immer getan haben“, so Hirscher.

Matthias Mayer: »Schaue nicht auf die Vorläufer« 

Wie in guten, alten Zeiten war Marcel das Gesprächsthema Nummer 1 im Weltcup-Zirkus. Das gefiel nicht allen Stars. ÖSV-Star Matthias Mayer über den Hirscher-Hype: „Ich schau nicht auf die Vorläufer. Wenn man das mediale Interesse unbedingt auf sich ziehen will, dann kann man es natürlich so tun.“

Doch Fakt ist: Marcel war wegen der Pandemie ein echter Starfaktor bei den Hahnenkammrennen. Und er verfolgt seinen Plan, als Ski-Boss Rennen zu gewinnen, weiter. Schon heuer sollen Läufer mit „Van Deer“-Ski an den Start gehen. „Der Wunsch wäre, dass wir in Österreich beginnen dürfen."

»Ich hätte weit mehr Abfahrten fahren sollen« 

ÖSTERREICH: Marcel, haben Sie Blut geleckt. Wird es ein Comeback geben?

Marcel Hirscher: Ich habe keinen Bock mehr auf Druck, auf Performen müssen. So ist es schön – es geht um nichts. Ich kann heute runterfahren und es ist mega, ich bin dem Kitzbüheler Skiclub echt dankbar für die Erfahrung.

ÖSTERREICH: Warum haben Sie die Abfahrtslatten auf der Streif angeschnallt?

Hirscher: Kitzbühel war für mich schon immer das letzte große Abenteuer. Wenn ich vielleicht einen Fehler in meiner Karriere gemacht habe, dann, dass ich zu wenige Abfahrten gefahren bin. Ich hätte viel weniger Rennen gewonnen, aber vielleicht viel mehr Begeisterungsstürme erlebt.

ÖSTERREICH: Gibt es noch eine Abfahrt, die Sie reizen würde?

Hirscher: Beaver Creek würde ich schon auch noch gerne fahren. Wengen bin ich der Falsche. Es wäre dort zwar sicher schön und cool zu fahren, aber es ist eigentlich mehr eine Gleiter-Abfahrt.

ÖSTERREICH: Welche Fortschritte macht Ihre Skimarke Van Deer?

Hirscher: Man darf nicht erwarten, dass wir morgen Weltcup-Rennen gewinnen. Aber das wäre das Ziel. Auf das freuen wir uns, auf das arbeiten wir hin.

ÖSTERREICH: Wie intensiv ist Ihr Vater Ferdinand jetzt dabei?

Hirscher: Er schaut, wie unsere Ski liegen, wie das Zeug der anderen liegt und was wir besser machen können. Eigentlich ist es so, wie wir es immer getan haben.

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