Nach der am Freitag wetterbedingt abgeblasenen Kombination wagen die alpinen Ski-Herren in Hinterstoder am Sonntag einen erneuten Anlauf.
Weltmeister Alexis Pinturault verteidigt vor dem letzten Saisonbewerb einen recht komfortablen Vorsprung von 68 Punkten auf Aleksander Aamodt Kilde. Wengen-Sieger Matthias Mayer hat als Vierter mit 80 Punkten Rückstand noch Chancen auf die kleine Kugel.
"Das Gelände im Slalom ist eigentlich nicht allzu schwer, es ist bei entsprechender Kurssetzung also einiges möglich", sagte Mayer. Das gelte umgekehrt, der Super-G mit Technik-Fokus macht es möglich, aber auch für Pinturault. Der Kärntner musste den Franzosen nicht erst in die Favoritenrolle schieben. Der Vierte vom Super-G am Samstag könnte als erster Athlet seine sechste Kombi-Kristallkugel holen und damit Kjetil Andre Aamodt (5) überflügeln.
In acht der vergangenen neun Weltcup-Kombis fuhr Pinturault auf das Podium. Auch Hinterstoder liegt ihm. "Ich habe eine besondere Beziehung zu diesem Ort. Ich hoffe, dass es nach diesem Wochenende so bleibt", sagte der Zweifach-Sieger von 2016 (2x RTL).
Erste Kombi für Schwarz
Die österreichischen Hoffnungen ruhen neben Mayer und mit Abstrichen Super-G-Triumphator Vincent Kriechmayr vor allem auf Marco Schwarz, der seine erste Kombination nach seiner Kreuzbandverletzung in der Bansko-Kombination im Februar des Vorjahres bestreitet. Dem Kärntner fehlen Vergleichswerte, was seine derzeitige Konkurrenzfähigkeit im Super-G angeht, er stand auch samstags nicht am Start. In den Kombinationen zuvor konnte er mit WM-Bronze (Aare), dem Weltcup-Sieg in Wengen und Blech in Pyeongchang aber stets reüssieren.
Dass der Bewerb nicht ersatzlos gestrichen wird, ist der Flexibilität aller Partner - von OK über ORF bis hin zur Verbandsspitze - zu verdanken. Wie schon in Saalbach-Hinterglemm kommt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel für die anfallenden Zusatzkosten persönlich auf.
Abschließend findet am Montag der eigentlich von Val d'Isere übernommene Riesentorlauf statt. Dass die österreichische Problemdisziplin an einem Werktag steigt, mag für den ÖSV - Stichwort öffentliches Interesse - komfortabel sein, hat allerdings mehr damit zu tun, dass die Speed-Fahrer bereits frühzeitig Richtung Kvitfjell aufbrechen müssen. Sofern der Weltcup nicht, wie vom FIS-Renndirektor der Herren, Markus Waldner, in Aussicht gestellt, am Montag aufgrund von Bedenken bezüglich des Coronavirus frühzeitig endet.