Ski-Queen hat nach RTL-Triumph keinen Druck

Gold-Shiffrin blickt Slalom entspannt entgegen

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Mit ihrer ersten WM-Goldenen im Riesentorlauf hat Ski-Star Mikaela Shiffrin ein weiteres ganz großes Ziel verwirklicht.

"Dieser WM-Titel ist sehr speziell. Es ist ein Moment, an den ich mich immer erinnern werde", sagte die Amerikanerin, nachdem sie am Donnerstag mit ihren Gegnerinnen, aber vor allem mit sich selbst hart kämpfen hatte müssen. "Irgendwie ist der Druck jetzt weg", meinte sie im Hinblick auf den Slalom am Samstag, den sie nun tatsächlich genießen will.

16 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen hat Shiffrin nun schon gewonnen, darunter sind sieben WM-Goldmedaillen in vier Disziplinen (Slalom, Kombination, Super-G und Riesentorlauf). Die Deutsche Christl Cranz nannte zwölf Goldene ihr Eigen und war damit als Einzige öfter Weltmeisterin als die 27-Jährige, die in Zukunft aber noch einige Chancen haben könnte, sich auch diesen Rekord zu krallen. "Ich bin stolz und glücklich. Es ist einfach unglaublich", bekundete Shiffrin nach ihrer Glanztat in Méribel.

Um ihre Selbstzweifel und ihre Nervosität vor dem Rennen begreifen zu können, muss man sich auch vergegenwärtigen, dass Shiffrin davor in zehn Rennen in Folge bei Großereignissen nicht gewonnen hatte. Nach Kombi-Gold in Cortina d'Ampezzo vor zwei Jahren blieb die begehrteste Farbe länger aus, bei Olympia 2022 in Peking ging sie sogar sechs Mal gänzlich leer aus. Das spukte in ihrem Kopf herum, genau wie die offenbar turbulente Trennung von ihrem Trainer Mike Day zu Beginn der Woche.

Achter WM-Titel zum Greifen nah

"Der Stress war heute so hoch, dass ich mich morgen erst einmal erholen muss. Aber oft fühle ich mich am besten, wenn ich auf den Ski stehe, also werde ich auch rausgehen wollen und ein bisschen Slalom fahren", erklärte Shiffrin vor ihrem rennfreien Freitag. "Ich will mich so auf den Slalom vorbereiten, dass ich die Chance habe, noch eine Medaille zu machen", betonte sie. "Aber das Wichtigste für mich ist, den letzten Bewerb dieser WM zu genießen und mein Skifahren zu genießen, denn es fühlt sich wirklich ziemlich gut an."

Dass diese Einschätzung bei ihr meistens auch bedeutet, dass sie sauschnell zwischen den Toren unterwegs ist, zeigte sich bereits beim Slalom der Alpinen Kombination am Montag der Vorwoche, als Shiffrin beim drittletzten Tor einfädelte. Sie war wohl auf dem Weg zur Bestzeit und zur Goldmedaille.

Gelingt ihr am Samstag auch nur ein Lauf ähnlicher Güteklasse, wird ihr der achte WM-Titel schwer zu nehmen sein. Die Herausforderinnen wie Wendy Holdener aus der Schweiz, die Slowakin Petra Vlhova oder die formstarke Deutsche Lena Dürr werden trotzdem ihr Bestes versuchen, um Shiffrin den Genusstag zu vereiteln.

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