Die Medaillenserie für Österreich wird fortgesetzt. Cornelia Hütter holt im Super-G der Damen bei der Alpinen Ski-WM in Méribel Bronze. Gold geht an die Italienerin Marta Bassino, die sich im Hundertstelkrimi vor Mikaela Shiffrin (+0,11 Sekunden) durchsetzt.
Österreichs Skiteam hat auch im dritten Rennen der Alpin-Weltmeisterschaften zugeschlagen. Cornelia Hütter holte sich am Mittwoch auf der "Roc de Fer" in Méribel im Super-G ex-aequo mit der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie die Bronzemedaille. Die Steirerin hatte 0,33 Sekunden Rückstand auf die italienische Siegerin Marta Bassino. Silber ging mit elf Hundertstelsekunden Rückstand an die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin.
Hütter hatte in den vergangenen Tagen mit einer noch nicht ganz überstandenen Viruserkrankung zu kämpfen. Die 30-Jährige, in dieser Saison Österreichs beste im Super-G, ließ sich davon aber nicht bremsen und bejubelte ihre erste Medaille bei einem Großereignis. "Auf den Moment arbeitet man hin", sagte Hütter. Bei der WM 2015 hatte die Speedspezialistin das Podest im Super-G um elf Hundertstelsekunden verpasst, diesmal waren die Hundertstel auf ihrer Seite.
Hütter: "Es war beschissen die letzten Jahre"
Eine Belohnung für harte Zeiten der oft durch Verletzungen zurückgeworfenen Steirerin. "Ich habe gespürt, dass in meinem Herzen das Feuer nicht mehr gebrannt, aber noch ein bisschen gelodert hat. Ich habe mir gedacht, dass es noch nicht alles ist und ich es noch einmal spüren will, was ich beim Skifahren spüre. Es fühlt sich richtig gut an, es ist einfach schön und man kann es einfach mehr genießen. Es war beschissen die letzten Jahre, aber ich habe mich rausgekämpft und mir geht es gut. Solche Emotionen und Geschichten schreibt der Sport, und es ist so schön, dabei zu sein und nicht auf der Couch zu sitzen und nur zuzuschauen", erklärte Hütter im ORF-Interview.
Die dreifache Weltcup-Siegerin sorgte damit, dass die rot-weiß-roten Medaillenfestspiele zu Beginn der WM in Meribel/Courchevel fortgesetzt wurden. Nach den drei Kombinations-Medaillen von Marco Schwarz (Silber) und den Haaser-Geschwistern Ricarda und Raphael (jeweils Bronze) durfte der ÖSV im dritten Rennen schon das vierte Edelmetall bejubeln. Es war die erste österreichische Medaille im Frauen-Super-G seit dem Gold-Coup von Nicole Schmidhofer (2017).
Weiteren ÖSV-Läuferinnen verpassen Top-15
Die anderen drei ÖSV-Starterinnen schafften es nicht in die Top 15. Die mit Nummer eins gestartete Kombinationsvierte Ramona Siebenhofer fuhr auf Rang 17 (+1,06), die Olympia-Zweite Mirjam Puchner landete auf Platz 19 (+1,53), Tamara Tippler wurde 21. (+1,64).
Gold ging wie schon im ersten Frauen-Rennen an Italien. Bassino, die im Weltcup noch keinen Super-G gewonnen hat, holte sich dank eines herausragenden Finish ihre zweite WM-Goldmedaille nach dem Sieg im Parallelbewerb 2021. "Ich bin sehr glücklich und emotional. Ich habe im ersten Teilstück so viel Zeit verloren, der Zielhang war aber großartig. Das ist mein erster Sieg im Super-G, das ist unglaublich. Ich wollte mein Bestes geben und bin glücklich, dass ich es geschafft habe", sagte die 26-Jährige.
Ihre Zeit hielt dem Ansturm von Shiffrin stand, die nach dem unglücklichen Aus auf dem Weg zu Gold in der Kombination mit Silber überglücklich war und im ORF-Interview in Tränen ausbrach. "Ich bin emotional, weil ich das Gefühl habe, dass ich derzeit keine Medaille im Super-G gewinnen sollte. Es gibt so viele Frauen, die stark und schnell sind. Ich bin so glücklich mit meinem Lauf. In einer Kurve habe ich fast alles verloren. Ich bin glücklich, natürlich nicht verärgert", sagte die sechsfache Weltmeisterin.
Knapp am Podest vorbei fuhren die Mitfavoritinnen Ragnhild Mowinckel und Lara Gut-Behrami. Die fünftplatzierte Norwegerin verpasste eine Medaille um drei Hundertstelsekunden, die Schweizer Titelverteidigerin und Olympiasiegerin, deren Trainer den Kurs gesetzt hatte, um vier Hundertstel.
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