Ski-WM-Blog

Marlies auf Ski gefällt mir schon sehr gut

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Comeback-Versuch. Kann Schild auch auch schwieriger Piste bestehen?

Als ich die ersten Bilder, die Marlies Schild beim Skifahren zeigen, sah, war ich beruhigt. Das sieht wirklich nicht schlecht aus. Natürlich kann man aufgrund dieser wenigen Eindrücke nicht viel sagen. Aber das rechte, operierte Knie sieht stabil aus. Allerdings sehen wir Marlies hier immer in der gleichen Position, das ist noch lange keine Kampfhaltung. Marlies geht weder weit in die Knie, noch streckt sie sich. Sie tastet sich vorsichtig heran. Unter dem Rennanzug zeichnet sich eine Schiene ab – die stabilisiert das rechte Knie. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Wenn du keine Schmerzen hast, kannst du damit problemlos fahren.

Entscheidend ist, wie Marlies auf rippiger Rennpiste zurecht kommt
Freifahren ist natürlich ganz was anderes, als zwischen den Stangen zu trainieren. Wie man hört, hat Marlies eine perfekte Piste zur Verfügung. Die ist frisch und ohne Rippen. Entscheidend ist aber, wie sie die vielen Vibrationen einer Rennpiste verarbeitet. Angenommen, Marlies zieht ihr Comeback bei der WM durch und platziert sich nach dem 1. Durchgang unter den Top-5 – dann hätte sie im 2. Lauf eine Startnummer zwischen 26 und 30. Da gleicht Piste einem Waschbrett – nicht wirklich angenehm, wenn man mit einem frisch operierten Knie unterwegs ist.

Deswegen wir Marlies erst dann ihre Entscheidung treffen, wenn sie die ersten rennmäßigen Trainingsläufe hinter sich hat. Wenn sie sich hinstellt und sagt: „Jetzt knall ich voll rein.“ Selbst wenn das funktioniert, wird es bei der WM nicht leicht für sie: Während ihre Gegnerinnen unverletzt sind, wird bei ihr das Knie immer im Hinterkopf mitfahren. Aber vielleicht irre ich mich. Vielleicht hat ihr die Zwangspause sogar gut getan.

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