Riesen-Erleichterung im Damen-Team

Speed-Girls greifen nach Medaillen-Flut richtig an

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Mit Abfahrts-Silber durch Nina Ortlieb und Super-G-Bronze durch Cornelia Hütter haben Österreichs Speedfrauen ihr Soll bei der Ski-WM in Méribel voll und ganz erfüllt.

"Unsere Mannschaftsleistung war schon sehr beachtlich", sagte Hütter am Samstag nach den Abfahrtsrängen zwei, vier, vier und sieben. "Auch wenn es die letzten Rennen bei Gewisse nicht so gelaufen ist: der Weg stimmt." Heimfahren, sacken lassen und weiter machen, gab Hütter die weitere Marschroute für die noch anstehenden Saisonrennen aus. Drei Weltcup-Abfahrten und vier Super-G stehen noch am Programm. Die Form passe, meinte Hütter nicht nur auf sich selbst bezogen. "Das macht mich sehr zuversichtlich für die nächsten Weltcuprennen, das sind auch noch wichtige Rennen. Die Saison ist noch nicht aus."

Ortlieb freute sich, auf den Tag X bereit gewesen zu sein, ihr Start war nach einer Hüftprellung und Gehirnerschütterung lange unsicher gewesen. Silber war auch eine Belohnung für die Reha-Arbeit nach unzähligen Verletzungen. "Natürlich waren die letzten Jahre schwierig. Aber es waren auch immer wieder Höhepunkte dabei, die mir die Kraft gegeben haben, dass ich weitermache und die Energie finde", sagte Ortlieb. "So Momente wie heute, wenn man eine Medaille bekommt, in so einer schönen Umgebung mit Leuten, die sich mit mir gefreut haben, das hat schon richtig gut getan. Man vergisst dann fast wieder die harten Momente."

Vater Patrick Ortlieb sah die erste Medaille seiner Tochter gewissermaßen als Startschuss. "Das entschädigt für sehr viel. Lassen wir das als Anfang stehen", sagte der ÖSV-Funktionär, der dem Vernehmen nach entscheidende Tipps zur Silbermedaille gegeben hat. Auch er strich die Zähigkeit seiner Tochter heraus: "Aus dem Material sind Sieger geschnitzt." Thomas Trinker, der Rennsportleiter Frauen im ÖSV, sagte: "Wir sind irrsinnig froh, dass es uns gelungen ist, dass die Damen gezeigt haben, was sie können." Kollektive Genugtuung schwang im Team der Abfahrerinnen mit. "Jetzt brauchen sie mal alle nichts mehr sagen", meinte die siebtplatzierte Stephanie Venier in Richtung von vermeintlichen Kritikern, die die Tirolerin nicht näher benennen wollte.

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